„Also sorry“ – Babiš beherrscht „Wort des Jahres“

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Das tschechische „Wort des Jahres 2017“ ist bekannt. Es wurde von Lesern und Redakteuren der Zeitung Lidové noviny gewählt.

Sorry jako– auf Deutsch etwa: Also sorry. Dieser Ausdruck ist in Tschechien in der bereits traditionellen Umfrage unter Lesern der „Lidové noviny“ zum Wort des Jahres 2017 gewählt worden. Das englische Sorry wird hierzulande umgangssprachlich genutzt. Das nachfolgende jako ist ein typisches Füllwort – das heißt ein eingeschobenes Wort, das keinen Aussagewert hat. Wie im Deutschen zum Beispiel gar, ja und also.

Bei der Redewendung sorry jako handelt es sich um eine Antwort des heutigen Premiers Andrej Babiš auf die Frage einer Journalistin zu seinen Einkünften. „Warum sollte ich Ihnen meine Einkünfte mitteilen? Also sorry“, so Babiš wörtlich. Der letzte Teil der Antwort wurde nach der Veröffentlichung zum geflügelten Wort. Der Ausdruck wird von vielen Tschechen gerne mit Ironie gebraucht. Außerdem sind viele Sorry-jako-Witze entstanden.

Andrej Babiš  (Foto: ČTK)
Auch in der Umfrage unter den Redakteuren der „Lidové noviny“ hat Babiš dominiert. Genauer gesagt das Wort „Antibabiš“. Damit wurde zunächst das neue Gesetz über Interessenskonflikte bezeichnet. Das Gesetz verbietet Regierungsmitgliedern unter anderem, Medienunternehmen zu besitzen. Zudem dürfen öffentliche Aufträge nicht mehr an Unternehmen im Besitz von Regierungsmitgliedern vergeben werden. Wegen der unternehmerischen Tätigkeit des damaligen Finanzministers Andrej Babiš wurde die Norm auch „Lex Babiš“ genannt – beziehungsweise eben „Antibabiš“. Die Bedeutung von „Antibabiš“ hat sich seitdem aber erweitert auf eine allgemeine politische und gesellschaftliche Haltung, die gegen Babiš gerichtet ist. Auf Wiederhören in einer Woche! Na slyšenou za týden!