Analyst Řičař: Zahl neuer Firmen und Firmenpleiten ist Spiegel der Wirtschaftslage

Foto: franky242, FreeDigitalPhotos.net

Im Jahr 2015 wurden in Tschechien 26.953 neue Firmen gegründet. Das ist die höchste Zahl seit 2007, dem letzten Jahr vor der Finanz- und Wirtschaftskrise. Fast die Hälfte dieser Firmen hat ihren Sitz in Prag. Gleichzeitig wurden 6426 Unternehmen aufgelöst, soviel wie seit vier Jahren nicht mehr. Insgesamt gibt es in Tschechien mittlerweile fast 431.000 Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 4,8 Prozent, informierte am Dienstag die Beraterfirma Bisnode.

Foto: franky242,  FreeDigitalPhotos.net
„Die Entstehung und Auflösung von Firmen sind ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Lage im Land. Je mehr sich das Rad der Ökonomie zu drehen beginnt, desto größer ist die Zahl an neuen Firmen. Ein weiterer deutlicher Beleg zwischen der schnell wachsenden Wirtschaft und den Firmen ist aber auch die zunehmende Zahl von Firmenpleiten. Die neu auf den Markt drängenden Firmen erhöhen den Konkurrenzdruck und nicht funktionierende und überholte Subjekte verschwinden vom Markt“, kommentiert der Analyst von Bisnode, Michal Řičař, die vorgelegte Statistik.

Michal Řičař  (Foto: Archiv von Michal Řičař)
Von den exakt 430.992 Unternehmen, die es in Tschechien gibt, sind 405.410 (94,1 Prozent) eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und 25.582 (5,9 Prozent) eine Aktiengesellschaft (AG). Der Anteil der Aktiengesellschaften sinkt seit dem Tag, an dem das Verbot von anonymen Aktien in Kraft getreten ist, ergänzt Řičař.

Fast die Hälfte der neuen Firmen – exakt 44,9 Prozent – ist vergangenes Jahr in Prag entstanden. Ihren offiziellen Sitz in Prag haben Řičař zufolge sogar 65 Prozent der Aktiengesellschaften, die 2015 gegründet wurden. Die wenigsten Neugründungen, exakt 386, wurden demgegenüber im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad registriert.