Angst um das Geflügel: Vogelgrippe in Tschechien bestätigt
Tschechien meldet seine ersten Fälle von Vogelgrippe. Es ist nach fast zehn Jahren das erste Mal, dass die hochansteckende Form der Krankheit hierzulande wieder auftritt. Festgestellt wurde sie zunächst in Südmähren.
Die Veterinärverwaltung hat bereits Maßnahmen getroffen, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern. An den betroffenen Orten werden bereits Nutgeflügelbestände untersucht. Sollten weitere Fälle bestätigt werden, müssen die Vögel getötet werden. Der Leiter der Staatlichen Veterinärverwaltung Zbyněk Semerád erklärt weitere Maßnahmen:
„In dem drei beziehungsweise zehn Kilometer breiten Streifen rund um das Epizentrum der Infektion gilt ein Verbot, Geflügel umzusiedeln und Vogelschauen zu veranstalten. Die Vögel werden untersucht, und zwar sowohl in landwirtschaftlichen Zuchtbetrieben als auch bei Kleinzüchtern.“Außerdem dürfen derzeit weder Fleisch noch Eier aus der betroffenen Region verkauft werden. Die Maßnahmen betreffen aktuell etwa 150.000 Vögel.
Agrarminister Jurečka hat alle Züchter aufgefordert, zur Bekämpfung der Infektion mit dem Staat zu kooperieren:„Im Moment, wenn ein Züchter das Verenden seiner Vögel feststellt, sollten er nicht zögern. Niemand sollte dies vertuschen, sondern im Gegenteil, sofort die Veterinärverwaltung oder zumindest den eigenen Tierarzt kontaktieren.“
Das Ministerium sei bereit, die Kosten für die Entschädigung der Züchter zu übernehmen, bestätigte der Minister. Er forderte außerdem die Bürger auf, verendete Wildvögel zu melden.
Insgesamt werden in Tschechien 21,31 Millionen Nutzvögel gehalten. Bei den nun betroffenen Tieren wurde der hochansteckende Virustyp H5 der Vogelgrippe festgestellt. Laut Experten besteht bei dem Erreger jedoch keine Ansteckungsgefahr für den Menschen. Diese Form der Vogelgrippe trat in Tschechien zuletzt 2007 auf. Damals mussten über 171.000 Vögel in Großbetrieben und weitere 1900 bei Kleinzüchten gekeult werden. Der Staat hatte 50 Millionen Kronen (1,85 Millionen Euro) als Entschädigung an die Züchter gezahlt. Eine weniger ansteckende Form der Vogelgrippe wurde 2012 bei Wildenten in Tschechien festgestellt.