Vogelgrippe breitet sich weiter in Tschechien aus – Landwirtschaftsminister will Hilfen aus Brüssel
Nachdem ein weiterer Großzuchtbetrieb in Tschechien von der Vogelgrippe befallen wurde, will Landwirtschaftsminister Miroslav Toman (Sozialdemokraten) die Europäische Kommission um finanzielle Hilfen bitten.
Wie am Dienstag bekannt wurde, hat das Virus eine Hühnerzucht mit 175.000 Tieren im ostböhmischen Ort Košičky getroffen sowie ein Unternehmen mit 7500 Enten nahe dem mittelböhmischen Nymburk. Laut der staatlichen Veterinärverwaltung handelt es sich um die Infektionsherde Nummer 24 und 25 in Tschechien. Die Tiere müssten vernichtet werden, hieß es.
Bei der Böhmisch-Mährischen Geflügelzucht-Union ist man mittlerweile besorgt über die sich ausbreitende Vogelgrippe. Die wirtschaftlichen Folgen könnten immens sein, sagte Verbandspräsidentin Gabriela Dlouhá. Der Hilferuf wurde bereits von Landwirtschaftsminister Toman erhört. „Heute werden wir uns brieflich an die Europäische Kommission wenden und um Ersatz bitten für den entgangenen Umsatz auf dem Markt. Auf dieselbe Weise sind wir auch schon 2006 bei der ersten Vogelgrippewelle hierzulande vorgegangen. Damals hat die Kommission die finanziellen Mittel ausgezahlt“, schrieb der Minister in einer Pressemeldung.
Die Viruserkrankung mit dem Kürzel H5N8 ist für Menschen ungefährlich. In Tschechien wurde sie Anfang des Jahres wahrscheinlich von Wildvögeln auf Zuchtgeflügel übertragen. Zuletzt hat sich das Virus unter anderem in den Entenfarmen ein und derselben Firma verbreitet. Die Veterinärmediziner glauben, dass dort die angeordneten Hygienebestimmungen nicht ausreichend beachtet wurden.