Antonín-Dvořák-Museum in Prag stellt zwölf Notenmanuskripte des Komponisten aus

Die Ausstellung „Antonín Dvořák: Mein Leben und mein Werk“

Das Antonín-Dvořák-Museum in Prag bietet seinen Besuchern in den nächsten zwölf Monaten die Möglichkeit, nach und nach zwölf Notenmanuskripte des berühmten Komponisten zu sehen. Die Ausstellung mit dem Titel „Antonín Dvořák: Mein Leben und mein Werk“ findet anlässlich der Eintragung des Antonín-Dvořák-Archivs in das Unesco-Weltdokumentenerbe „Memory of the World“ statt.

Das Antonín-Dvořák-Museum in Prag | Foto: Markéta Kachlíková,  Radio Prague International

Ein kleines Fest wurde vor kurzem im Garten des Dvořák-Museums in der Prager Neustadt veranstaltet. Dieses gehört als eine Zweigstelle des Tschechischen Musikmuseums zum Nationalmuseum. Dessen Generaldirektor Michal Lukeš betrachtet die Aufnahme des Antonín-Dvořák-Archivs zum internationalen Unesco-Weltdokumentenerbe als einen großen Erfolg. Beim Festakt sagte er:

„Das Register umfasst derzeit nur zehn Einträge aus Tschechien. Und das Antonín-Dvořák-Archiv ist der erste Archivbestand aus dem Nationalmuseum auf dieser Liste. Sie vereinigt Dokumente, die für die Kultur und Geschichte der Menschheit im breitesten Kontext von Bedeutung sind.“

Die Ausstellung „Antonín Dvořák: Mein Leben und mein Werk“  | Foto: Markéta Kachlíková,  Radio Prague International

Der Leiter des Tschechischen Musikmuseums, Emanuele Gadaleta, blickte in seiner Rede auf die Entstehung der Sammlung zurück:

„Das Dvořák-Museum ist im Michna-Lustschloss, das aus dem 18. Jahrhundert stammt, seit 1932 untergebracht. Seit dieser Zeit wird auch die Dvořák-Sammlung kontinuierlich ausgebaut. Zunächst von Mitgliedern der Antonín-Dvořák-Gesellschaft, die das Museum gegründet haben, und später von Kuratoren des Nationalmuseums. Heute können wir die umfangreichste Sammlung zu diesem Komponisten von Weltformat vorweisen. Sie umfasst insgesamt 9000 Sammlungsstücke.“

Davon wurden nun 3500 in die Unesco-Liste eingetragen. Die Leiterin des Antonín-Dvořák-Museums, Veronika Vejvodová, erläuterte gegenüber Radio Prag International, was das sogenannte Antonín-Dvořák-Archiv ist:

„Die Sammlung umfasst Notenmanuskripte von Antonín Dvořák, seine Korrespondenz und persönlichen Dokumente sowie seine Bibliothek. Unter den Drucksachen befinden sich etwa Konzertprogramme und Urkunden sowie Erstausgaben von Dvořák Kompositionen.“

Anlässlich der Unesco-Eintragung habe das Museum nun eine spezielle Ausstellung vorbereitet, so Vejvodová weiter:

Die Ausstellung „Antonín Dvořák: Mein Leben und mein Werk“  | Foto: Markéta Kachlíková,  Radio Prague International

„Wir gestalten unsere Ausstellungen im ersten Stock alle ein bis zwei Jahre um. Nun haben wir dort eine Sicherheitsvitrine installiert, in der Originalhandschriften von Antonín Dvořák ausgestellt werden. Das war früher nicht möglich. Ein Jahr lang werden wir jeweils ein Manuskript für einen Monat zeigen.“

Bis Mitte Oktober sind die Noten zu den „Klängen aus Mähren“ (Moravské dvojzpěvy) zu sehen. Dabei handelt es sich um Duette auf Grundlage von Texten mährischer Volkslieder mit Klavierbegleitung, die 1875 bis 1881 komponiert wurden…

„Diese Komposition spielte eine sehr bedeutende Rolle in Dvořáks Leben und Karriere. Die ‚Klänge aus Mähren‘ waren das erste Werk, das im Simrock-Verlag in Berlin herausgegeben wurde. Dies trug zum Erfolg Dvořáks im Ausland bei. Er setzte dann diese Zusammenarbeit fort und konnte sein Schaffen und seinen Ruhm erweitern.“

Manuskript zu Moravské dvojzpěvy | Foto: Markéta Kachlíková,  Radio Prague International

Als zweites werden die Noten des Klavier-Konzerts gezeigt, gefolgt von ‚Stabat Mater‘, den ‚Humoresken‘, dem Orchesterwerk ‚In der Natur‘ oder Dvořáks letzter Oper ‚Armida‘. Diese Exponate werden ergänzt durch die Ausstellung „Antonín Dvořák: Mein Leben und mein Werk“. Veronika Vejvodová:

„Darin zeigen wir private Gegenstände aus Dvořáks Besitz, wie etwa seinen Zylinder und seinen Stock. Man kann auch den Aschenbecher sehen, den er beim Rauchen nutzte. Und des Weiteren Kopien von Noten, Briefen und Fotografien.“

Die Ausstellung „Antonín Dvořák: Mein Leben und mein Werk“ ist chronologisch gestaltet und in vier Kapitel unterteilt. Das Antonín-Dvořák-Museum befindet sich in der Straße Ke Karlovu im zweiten Prager Stadtbezirk und ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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