Jahr der tschechischen Musik: Symphonie Nr. 8 G-Dur von Antonín Dvořák
Zum Auftakt unserer Serie zum Jahr der tschechischen Musik befassen wir uns mit Antonín Dvořák und seiner 8. Symphonie Op. 88, der „Englischen Symphonie“.
Die Achte ist – mit Ausnahme der Symponie „Aus der Neuen Welt“ – die wohl am meisten gespielte Symphonie Antonín Dvořáks. Er komponierte sie im Sommer und Herbst 1889 auf seinem Sommersitz in Vysoká bei Příbram in Mittelböhmen, und am 2. Februar 1890 wurde sie in Prag unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. In der Gesamtatmosphäre der neuen Komposition spiegelt sich das, was Dvořák so gerne hatte an dem Ort des Sommersitzes und warum er sich dort am wohlsten fühlte. Es ist nämlich ein Werk voller Lebensfreude und Bewunderung für die Schönheit der Natur.
Wie alle klassischen Symphonien hat sie vier Sätze. Der erste Satz, den wir zum Auftakt gehört haben, ist dramatisch und bringt gleich in den ersten Takten das Hauptthema, das später seinen lyrischen, lieblichen Charakter einbüßt und immer kraftvoller gesteigert wird. Der zweite Satz, der vor einigen Sekunden erklang, ist melodiös und lieblich. Der dritte hat einen tänzerischen Geist. Und der vierte Satz ist virtuos und steigert sich bis zum triumphalen Ende.
Und warum heißt die Symphonie die „Englische“, wenn sie doch in Böhmen komponiert und in Prag uraufgeführt wurde? Die Antwort lautet: wegen des Verlegers. Nachdem sich Dvořák nämlich mit seinem Berliner Verleger Franz Simrock über Geld gestritten hatte, gab er diese Symphonie aus Trotz einem anderen Herausgeber, eben in England. Dieser schrieb „die Englische“ auf das Titelblatt – und damit hatte sie ihren Namen.
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