„Antonín Dvořák mladým“: Wettbewerb und Festival für junge Musiker
Die Musik von Antonín Dvořák in den Seelen der jungen Generation zu verankern. Diese Idee steht hinter der Gründung des Musikwettbewerbs „Antonín Dvořák mladým“, auf Deutsch „Antonín Dvořák für Junge“, und des gleichnamigen Musikfestivals.
Eva Emilia Rautner ist 15 Jahre alt und studiert an der Universität für Musik und darstellende Kunst (MDW) in Wien.
„Ich war letztes Jahr im Winter beim Dvořák-Wettbewerb dabei. Ich habe ihn gewonnen und wurde eingeladen, hier mitzuspielen.“
Eva Emilia war eine von sieben jungen Musikerinnen und Musikern, die am vergangenen Sonntag in einem Barockpalais auf der Kleinseite im Rahmen des Festivals „Antonín Dvořák für Junge“ auftraten:
„Ich habe Dvořák früher nicht gespielt, es war vor allem für den Wettbewerb. Aber ich muss sagen, dass mir seine Stücke sehr gefallen.“
Der Wettbewerb für Kinder und Jugendliche wurde vor vier Jahren von Slávka Vernerová ins Leben gerufen. Sie ist Klavierspielerin und Ausschussmitglied in der Antonín-Dvořák-Gesellschaft:
„Ich war der Meinung, dass die Antonín-Dvořák-Gesellschaft nicht genug tut für junge Menschen. Ich habe daher vorgeschlagen, die jungen Interpreten zu motivieren, sich mehr mit Dvořáks Musik zu beschäftigen. Und da aus dem Wettbewerb viele hervorragende Laureaten hervorgegangen sind, lag die Erweiterung um ein Festival auf der Hand.“
2021 fand der erste Wettbewerbsjahrgang für junge Pianistinnen und Pianisten statt. In jedem ungeraden Jahr wird seitdem der Wettbewerb für Klavier ausgeschrieben, in den geraden Jahren für Kammermusikensembles.
„Der Wettbewerb hat eine Runde, es ist eher eine Art Wettbewerbsschau. Wir verteilen nicht einen ersten, zweiten und dritten Preis, sondern Zertifikate in Gold, Silber und Bronze. Das bedeutet, dass gleich mehrere Kinder Gold gewinnen können, was für sie mehr motivierend ist.“
Mit Ausnahme der jüngsten Kategorie sind die Teilnehmer verpflichtet, eine Komposition von Antonín Dvořák darzubieten. Im Dezember vergangenen Jahres nahmen 130 Kinder, Jugendliche sowie Studierende von Musikhochschulen am Wettbewerb teil. Für die besten von ihnen wird ein Konzert am kommenden Sonntag im Schloss Sychrov / Sichrow in Nordböhmen veranstaltet. Der Ort ist mit Dvořák eng verbunden, denn der Komponist hielt sich dank seiner Freundschaft mit dem Sekretär der dortigen Fürstenfamilie Rohan, Alois Göbl, oft im Schloss auf.
Im vergangenen Jahr wurde der Wettbewerb zudem um das Festival „Antonín Dvořák mladým“ in Prag erweitert. Es sei mittlerweile als ein Zyklus von vier Konzerten konzipiert, sagt Slávka Vernerová:
„Beim ersten Konzert dieses Jahres spielten Kinder aus ganz Tschechien. Heute treten Laureaten aus dem Ausland auf, von Kanada bis zu Japan, es gibt hier aber auch eine Deutsche, eine Österreicherin und eine Lettin. Und die beiden anstehenden Konzerte werden von professionellen Musikern bestritten: Das ist das Dvořák-Klavierquartett, das sich vorrangig mit Antonín Dvořák beschäftigt, sowie der rumänische Pianist Dragos Cantea und das Ševčík-Quartett.“
Ihre Gelegenheit, im Rahmen des Festivals in Prag aufzutreten, bekam am vergangenen Sonntag auch Bella aus München:
„Ich bin Bella Kellerbauer. Ich bin 13 Jahre alt und spiele Geige, seitdem ich vier bin. Hier spiele ich jetzt die Romantischen Stücke von Dvořák, das erste und das zweite. Ich finde das richtig toll, dass ich die Möglichkeit habe, hier zu spielen, das kriegt man nicht jeden Tag. Es ist etwas Besonderes.“