Archäologen finden steinzeitliche Artefakte in Katharinenhöhle im Mährischen Karst

Die Katharinenhöhle

In der Katharinenhöhle (Kateřinská jeskyně) im Mährischen Karst haben Archäologen weitere Artefakte aus steinzeitlicher Besiedlung gefunden. Sie sollen nun zeitlich näher zugeordnet werden.

Die Katharinenhöhle | Foto: Barbora Němcová,  Radio Prague International

Im „Namenlosen Gang“ („Bezejmenná chodba“) gruben die Wissenschaftler einige Werkzeuge aus Horn aus sowie Bruchstücke aus Schieferstein mit einer eingeritzten Gestalt. Letzteres bezeichneten die Archäologen als Unikat.

Bei den Werkzeugen gehen die Experten davon aus, dass sie aus dem Jungpaläolithikum stammen könnten. Dieses begann vor rund 45.000 Jahren und dauerte bis zum Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 11.700 Jahren. Das zweite Artefakt, wohl der Teil einer Tafel, entdeckten die Forscher am selben Ort früherer Funde von Werkzeugen aus der Zeit von 15.000 bis 2500 vor unserer Zeitrechnung. Darüber informierte die Verwaltungsleitung der Höhle in einer Pressemeldung.

Die Archäologen haben in diesem Juni fünf Tage lang in der Katharinenhöhle gearbeitet. Dies geschah unter der Leitung der Alt- und Frühhistorikerin Ivana Vostrovská von der Universität im ostböhmischen Pardubice / Pardubitz. Den Informationen nach konnten zudem im sogenannten „Eisgang“ („Ledová chodba“) die Knochen von Tieren aus dem Pleistozän sichergestellt werden, vor allem von Bären.

Die Katharinenhöhle | Foto: Barbora Němcová,  Radio Prague International

Die Katharinenhöhle gilt als wichtige paläontologische und archäologische Fundstätte. Die bisher größte Entdeckung waren vor vier Jahren die ältesten bekannten Reste von Höhlenmalereien in Tschechien. Es handelt sich um abstrakte Zeichnungen aus Strichen und Punkten, die Menschen vor 7200 Jahren angefertigt haben dürften. Sie befinden sich im Hauptdom der Höhle.

Die Katharinenhöhle kann auf Besuchertrassen begangen werden. Als spektakulär gilt zum Beispiel das „Bambuswäldchen“ („Bambusový lesík“) mit seinen außergewöhnlich dünnen und mehrere Meter hohen Stalagmiten. Im Hauptdom finden zudem Konzerte statt.

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Autor: Till Janzer
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