Auf Wirtschaftsmission: Präsident Klaus in Indien
Diplomatische Probleme gibt es kaum zu lösen, und doch gilt der einwöchige Staatsbesuch des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus in Indien als eine seiner wichtigsten Reisen in diesem Jahr: Für die tschechische Wirtschaft bietet das Wachstumsland Indien mit mehr als einer Milliarde Einwohner einen lockenden Markt. Die Wirtschaftsbeziehungen sind demzufolge auch das Schwerpunktthema des Besuches. Thomas Kirschner berichtet.
"Die Vereinfachung und Beschleunigung, das ist, meine ich, ein vordringliches Ziel. Wir müssen da sehr deutlich trennen zwischen den allgemeinen Vorschriften der EU über den Umgang mit den Ländern in diesem Erdteil und den Erschwernissen, die in unserer Bürokratie durch ihre Unflexibilität und Starrheit noch hinzukommen. Und bei letzterem müssen wir so schnell wie möglich für Änderungen sorgen!"
Das nach China bevölkerungsreichste Land der Welt hat in den letzten Jahren große Entwicklungsschritte gemacht, die Kaufkraft der Inder steigt. Seit 2001 ist der Autobauer Skoda mit seinem ersten Werk außerhalb Tschechiens in Indien vertreten - eine neue Fertigungslinie wird Klaus am Donnerstag eröffnen. Eine 25-köpfige Unternehmerdelegation will in der Begleitung des Präsidenten neue Kontakte anknüpfen, besonders in den Bereichen Automobilbau und Energiewirtschaft, aber auch bei dem Ausbau der Verkehrsachsen in dem Subkontinent, wie Präsident Klaus betonte."Indien muss sehr viel an Verkehrsinfrastruktur aufbauen, und unsere Firmen sind hier und stehen bereit, sich daran zu beteiligen"
Neben der Stärkung des Exportes sollen zugleich auch Investitionen nach Tschechien gezogen werden. Das könnte besonders Bereiche wie Biotechnologie oder Informationstechnologie betreffen und der heimischen Wirtschaft neue Impulse geben, meint Katerina Malisova von der staatlichen Wirtschaftsagentur CzechInvest:
"Wir bemühen uns darum, auch indische Firmen nach Tschechien zu holen - sei es, um hier eine Fertigung einzurichten oder ein Technologie- und Dienstleistungszentrum. In dem Moment, wo uns das gelingt, entstehen Tschechien nicht nur neue Arbeitsplätze sondern es kommen auch neue Technologie und Know-how ins Land, und das alles kann der tschechischen Wirtschaft helfen."