Aus der Asche auferstanden: Tschechien besiegt bei der Eishockey-WM Schweden

Lukáš Kašpar, Magnus Johansson und Jonas Gustavsson (Foto: ČTK)

Die tschechischen Eishockeyfans mussten am vergangenen Dienstag eine bittere Pille schlucken. Denn die Nationalmannschaft unterlag in der Vorrunde der Eishockey-WM dem Team Norwegens, das zuvor das tschechische Publikum eindeutig für einen Outsider gehalten hatte. Am Donnerstagabend konnten die Fans in der ausverkauften Mannheimer SAP-Arena sowie vor den Bildschirmen ihren Augen kaum glauben. Die tschechischen Eishockeycracks haben gegen Schweden, das bedeutend stärker als Norwegen ist, triumphiert.

Jaromír Jágr und Jonas Gustavsson  (Foto: ČTK)
Auf den ersten Blick schien es, als sei die Mannschaft auf dem Eis ausgetauscht worden. Es waren nicht mehr die etwas naiven Jungs, die sich zwei Tage zuvor mit den norwegischen Puckjägern kaum Rat wussten. Von der ersten Sekunde an kämpften die Spieler mit großem Einsatz. Die tschechische Eishockey-Legende Jaromír Jágr bekam auch gleich in der ersten Minute eine Zweiminutenstrafe.

„Die Schweden machten einen Fehler, und Rolinek fährt gegen Gustavsson und – es ist ein Tor! In der 54. Sekunde schießt er ein Tor, und das in Unterzahl! Ein glänzender Anfang,“ rief der Fernsehkommentator.

Michal Barinka kämpft gegen schwedische Verteidiger und Stürmer  (Foto: ČTK)
Auch wenn das Tre-Kronor-Team später auf 1:1 ausglich, verfielen die tschechischen Eis-Cracks nicht in Panik. Das Spiel hatte ein mörderisches Tempo, aber die Tschechen blieben am Drücker. Die Stürmer schossen aus jeder Position. Und in der 30. Minute brachte Petr Hubáček die Mannschaft wieder auf die Siegestraße. Die 10.000 tschechischen Fans brachte wiederum Torwart Tomáš Vokoun mit seinen blitzschnellen Reaktionen zum Jubeln. Der ersehnte Endstand: Tschechien besiegt Schweden mit 2:1. Und Vokoun wurde zum besten Spieler gekürt:

Jaromír Jágr und Michael Nylander  (Foto: ČTK)
„Wichtig war der Kampfeinsatz von allen Spielern. Wir haben ab der ersten Minute geschuftet und hätten nach dem ersten Drittel auch 3:0 führen können. Das schwedische Tor hat uns nicht in die Knie gezwungen, ich bin mit dem Spiel sehr zufrieden,“ so Vokoun.

Zufrieden zeigte sich auch der glückliche Torschütze Petr Hubáček:

„Wir haben gewonnen, weil wir alle maximalen Einsatz, die maximale Leistung gebracht und starken Willen bewiesen haben.“

Auch Nationaltrainer Vladimír Růžička war ein Stein vom Herzen gefallen:

Tschechien besiegte Schweden mit 2:1  (Foto: ČTK)
„Wir haben eine Mannschaft bezwungen, die vielleicht zu den besten vier Teams der Welt gehört. Das erste Drittel war ausgezeichnet, wir waren den Schweden klar überlegen. Es scheint, dass wir auch künftig nicht viele Tore schießen werden, aber wir müssen weiter so kämpferisch spielen.“

Tschechien nimmt also drei Punkte mit ins Achtelfinale. Zuerst trifft das Team am Samstag in Mannheim auf die Schweiz.