Ausstellung auf der Burg: Hans von Aachen kehrt nach Prag zurück

Hans von Aachen: „Tarquinius und Lucretia“ (Foto: ČTK)

Drei europäische Museen haben sich zusammengeschlossen, um den großen Meister der europäischen Malerei, Hans von Aachen, in je einer Ausstellung in Aachen, Prag und Wien zu präsentieren. In Prag wurde sie am Donnerstag in „Císařská konírna“ auf der Prager Burg in Anwesenheit ihres Schirmherrn, Präsident Václav Klaus, feierlich eröffnet. Hans von Aachen kehrt damit symbolisch nach langer Zeit dorthin zurück, wo sein Auftraggeber und Mäzen, Kaiser Rudolf II., seine berühmte Bildergalerie hatte. Der Künstler selbst lebte von 1601 bis zu seinem Tod im Jahr 1615 in Prag. Mehr dazu weiß die Koautorin der Ausstellung, Eliška Fučíková.

Hans von Aachens Porträts von Kaiser Rudolf II. und Anna von Österreich-Tirol  (Foto: ČTK)
Frau Fučíková, Hans von Aachen wurde zwar in Köln geboren, aber Aachen wird als seine familiäre Heimat bezeichnet. In Prag hat er den Höhepunkt seines Schaffens erreicht…

„Bestimmt. Er ist im Grunde genommen ein europäischer Künstler gewesen, daher macht auch den Sinn, so eine Ausstellung mit internationaler Unterstützung zu veranstalten. Hans von Aachen ist in Köln geboren und hat dort seine Ausbildung absolviert. Danach ist er nach Italien gegangen, von dort nach München und anschließend nach Prag. Als er nach Prag kam, war er schon ein europaweit berühmter Maler und genoss einen Ruf, wie es seinerzeit nur für wenige andere Künstler galt. Er ist nicht nur zum Lieblingsmaler von Kaiser Rudolf II. geworden. Er hat sich auch als führende Persönlichkeit des damaligen Künstlermilieus in Prag etabliert.“

Václav Klaus,  Eliška Fučíková und Ivo Velíšek  (Foto: ČTK)
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen wurde Hans von Aachens Portrait von Kaiser Rudolf II. in der Ausstellung in Prag installiert. Was kann man über dieses Bild sagen?

„Hans von Aachen hatte Skizzen für mehrere Potraits von Rudolf II. gemacht. Die sind leider nicht erhalten geblieben. Das ausgestellte Bild ist ein Besonderes, weil es den Kaiser ohne jede Verschönerung zeigt. Es ist kein repräsentatives Porträt. So sah der Kaiser wirklich aus und so hat ihn der Maler auch gesehen.“

Hans von Aachen: „Tarquinius und Lucretia“  (Foto: ČTK)
Die Ausstellung „Hans von Aachen“ wurde am Dienstag in Anwesenheit von Staatspräsident Václav Klaus offiziell eröffnet. Erwarten Sie einen großen Besucherzulauf?

„Na ja, das hängt vom Interesse der Menschen ab. Aber allein dass Kaiser Rudolf II. mit dem Porträt auf der Prager Burg präsent ist, ist schon interessant. Wir hoffen jedenfakks, dass mehr Besucher kommen als in Aachen.“

Rudolf II. soll also der Hauptmagnet sein?

„Ich glaube schon. Hierzulande weiß doch jeder, wer Rudolf II. war, auch wenn es unterschiedliche Meinungen über ihn gibt.“


Ausstellung „Hans von Aachen. Maler an Europas Höfen.“  (Foto: ČTK)
Die Ausstellung „Hans von Aachen. Maler an Europas Höfen.“ ist von 1. Juli bis 3. Oktober auf der Prager Burg zu sehen. Mehr Informationen dazu finden Sie auf den Seiten der Burgverwaltung: www.kulturanahrade.cz