Ausstellung: Zusammenleben von Tschechen und Deutschen im Fokus
Das jahrhundertelange Zusammenleben von Tschechen und Deutschen inmitten Europas ist das Thema einer Ausstellung, die in den Räumen der Bayerischen Repräsentanz in Prag zu sehen ist.
Die Schau mit dem Titel „So geht Verständigung – dorozumění“ wurde vom Sudetendeutschen Rat zusammengestellt. Die Wanderausstellung dokumentiert dem Rat zufolge das heutige Selbstverständnis der Sudetendeutschen als Bindeglied zwischen den Völkern Mitteleuropas.
Nicht nur das Zusammenleben von Tschechen und Deutschen wird beschrieben, sondern auch ihre Auseinanderentwicklung: Einige Aufmerksamkeit wird dem Sprachenstreit im 19. Jahrhundert geschenkt, außerdem der Gründung der Tschechoslowakei 1918, dem Münchner Abkommen von 1938, dem Anschluss der Sudetengebiete an das Deutsche Reich, der nachfolgenden Besatzung durch die Nationalsozialisten sowie der Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945.
Dokumentiert wird des Weiteren die Förderung des Verständigungsprozesses durch die Sudetendeutschen und der Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. Thematisiert werden verschiedenste gemeinsame Initiativen, Treffen junger Menschen und beispielsweise auch die Aufarbeitung des Brünner Todesmarsches.
Die Ausstellung beinhaltet mehrere interaktive Elemente. Wie die Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rats, Christa Naaß, bei der Eröffnung anmerkte, sei die Schau zukunftsorientiert. Die Wanderausstellung ist dreisprachig konzipiert (deutsch, englisch, tschechisch). In Prag ist sie noch bis Ende November zu sehen.