„Beethoven komplett“ - Prager Symphoniker spielen alle seine Symphonien
Die Prager Symphoniker sind eines der renommiertesten tschechischen Orchester. Im September starteten sie ihre 78. Konzertsaison. Die Spielzeit wartet diesmal aber mit einem Leckerbissen auf: So steht das komplette symphonische Werk von Ludwig van Beethoven auf dem Programm.
Das Motto der 78. Konzertsaison lautet: „Beethoven komplett“. Mit dem gesamten symphonischen Werk des berühmten deutschen Komponisten will man jedoch nicht nur Beethovenliebhaber anlocken, sagt Ilja Šmíd, Direktor der Prager Symphoniker:
„Wir spielen alle Symphonien von Ludwig van Beethoven, weil wir denken, dass wir einerseits damit ein gutes Bild von Beethovens Musik geben, andererseits wollen wir damit unseren Zuhörern die Möglichkeit bieten, ihr Musikverständnis zu erweitern. Beethoven wird schließlich als Höhepunkt der klassischen Musik angesehen. Er hat im Grunde die Entwicklung der Form der Symphonie und der Sonate vollendet. Und so wollen wir unseren Zuhörern näher bringen, dass sein Werk die Grundlage jenes gängigen Repertoires ist, das bei den Zuhörern so beliebt ist.“
Das Prager Symphonieorchester bietet in seinen beiden großen Konzertreihen jeweils alle Symphonien Beethovens an. Die nächsten Konzerte finden am 3. und 4. Oktober statt. An diesen Tagen wird Jiři Malát die 8. Symphonie in F-Dur dirigieren. Die beiden letzten Konzerte sind für den 26. und 27. Juni kommenden Jahres angesetzt. Feierlich soll dann die Saison mit der „Ode an die Freude“ ausklingen. Jiří Kout wird die berühmte 9. Symphonie in d-Moll dirigieren.„Wir haben die Symphonien verschiedenen Dirigenten anvertraut, und jeder Dirigent tritt an die Symphonien nach seinen Erfahrungen, Fähigkeiten und Empfinden heran. Nur Zdeněk Mácal leitet zwei Symphonien in einem Konzert, die 7. und 2. Symphonie. Alle Dirigenten sind Tschechen, mit einer Ausnahmen: Der Deutsche Heiko Mathias Förster wird die 6. Symphonie in F-Dur dirigieren. Ich denke, dass die Interpretationen sehr schön und interessant sein werden“, so Šmíd.
Vom 7. bis 10. Oktober tritt das Prager Symphonieorchester übrigens in Ludwigshafen auf, jedoch nicht mit Werken von Beethoven, sondern von Dvořák, Brahms und Suk. Und das hat seine Gründe sagt der Orchesterdirektor:„Es ist sehr interessant, Nationalität in der Musik zu suchen. Wenn wir zum Beispiel in Deutschland auftreten, möchte man von uns natürlich keine Werke von deutschen Komponisten hören, sondern von tschechischen. Selbst wenn wir zum Beispiel auch gern mal Beethoven spielen würden. Aber Beethoven ist ja schließlich international, und so beweisen wir uns dieses Jahr ein bisschen, dass auch Tschechen Beethoven zu interpretieren verstehen.“
Das Programm der FOK in dieser Saison bereichern auch zahlreiche weitere Konzerte. So finden zum Beispiel Klavierkonzerte finden statt, bei denen neben Beethovens Werken unter anderen auch Stücke von Liszt, Brahms, Chopin und Smetana erklingen werden.
Alle Konzerte werden im Prager Obecní dům (Gemeindehaus) stattfinden und beginnen immer um 19.30 Uhr.