Mit Pietari Inkinen und José Cura: 81. Saison der Prager Symphoniker

Pietari Inkinen (Foto: Archiv FOK)

Die Prager Symphoniker (FOK) haben ihre Pläne für die bevorstehende 81. Konzertsaison präsentiert. Ein neuer Chefdirigent, der Finne Pietari Inkinen, und der weltbekannte Tenor José Cura als „Artist in Residence“ werden das Orchester in den nächsten drei Jahren begleiten.

Pietari Inkinen  (Foto: Archiv FOK)
„Es gibt immer etwas zu entdecken“. Mit diesem Motto übernimmt der neue Chefdirigent Pietari Inkinen den Taktstock der Prager Symphoniker FOK. Die 81. Saison wird erst im September gestartet. Sein Inaugurationskonzert mit dem Orchester findet aber bereits an diesem Donnerstag im Rahmen des Musikfestivals Prager Frühling statt. Gespielt wird die Komposition „Die Staffel“ des tschechischen Komponisten Jan Hanuš, der in diesem Mai seinen 100. Geburtstag feiert. Das Werk wurde 1968 komponiert und ist den Sprechern und Technikern des Tschechoslowakischen Rundfunks vom Mai 1945 und August 1968 gewidmet. Außerdem erklingt die tschechische Premiere des Finalsatzes aus der Symphonie Nr. 6 des finnischen Komponisten Einojuahani Rautavaara. Dieser Linie will der Dirigent auch in der bevorstehenden Saison folgen:

Festival Prager Frühling  (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks)
„Die Konzertprogramme beim Prager Frühling und bei der Saisoneröffnung haben gemeinsame Elemente. Dabei werden wir tschechische und finnische Kunst harmonisch miteinander verbinden. Wir werden eine neue Ära schaffen.“

Inkinen wird im kommenden Jahr zwölf Konzerte in Prag leiten. Eine weitere Musikerpersönlichkeit, die eine enge Zusammenarbeit mit dem Orchester plant, ist der weltberühmte Opernstar José Cura. Der Argentinier wird sich in Prag nicht nur als Sänger, sondern auch als Dirigent und Komponist vorstellen. Als „Artist in Residence“ habe er aber noch weitere Aufgaben, sagte Cura vor Journalisten:

José Cura  (Foto: Archiv FOK)
„Wir werden nicht nur Musik machen, was natürlich der Hauptauftrag eines Orchesters ist. Wir werden auch Erziehungsarbeit leisten, was ebenso die Aufgabe eines Kulturinstituts ist. Ein Teil unserer Zusammenarbeit sind Meisterkurse für junge Künstler. Ich werde also nicht nur meine eigene Musik machen, sondern auch junge Talente bei ihrer künstlerischen Entwicklung betreuen.“

José Cura ist seit langem auch als Komponist tätig. Das Orchester führt im Herbst sein Drama über die Frau des chilenischen Dichters Pablo Neruda auf. Cura selbst wird die Rolle von Pablo singen, eine tschechische Schauspielerin die Worte seiner Frau Mathilde sprechen:

Pablo Neruda  (Foto: Public Domain)
„Ich habe diese Musik in den Jahren 1995 bis 2006 geschrieben. In den vergangenen zehn Jahren wurde das Werk mit Klavier aufgeführt. Nun wird die Orchesterversion in Weltpremiere gespielt. Wie bekannt ist, besteht eine enge Verbindung zwischen Pablo Neruda und Böhmen. Der Chilene hat seinen künstlerischen Namen von einem der größten tschechischen Dichter übernommen: Jan Neruda. Das Stück ist nicht nur Musik, es ist ein Drama. Es ist ein Gespräch zwischen Mathilde und Pablo. Sie spricht ihn nach seinem Tod an, und er antwortet mittels seiner Gedichte. Man wird eine sehr tonale Musik hören. Es ist nicht möglich, Nerudas Worte mit Dissonanzen und Clusters zu begleiten. Es sind die romantischsten und sinnlichsten Worte, die ein Mann schreiben kann, und die Musik muss ihnen folgen und sie unterstützen.“

Die Prager Symphoniker werden insgesamt vier Weltpremieren und zwei tschechische Premieren aufführen. Die 81. Saison soll außerdem als eine Huldigung an die menschliche Stimme gelten.