Beifall für Busfahrer - Verkehrskrise in der Region von Usti nad Labem /Aussig hält an

Foto: CTK
0:00
/
0:00

Beifall auf offener Szene - oder genauer gesagt - offener Bushaltestelle hat der Busfahrer geerntet, der am Freitagmorgen mit seinem Bus in der nordböhmischen Gemeinde Vernerice auftauchte. Die Begeisterung der Bewohner ist verständlich, denn nach drei Tagen konnten sie endlich wieder in die Stadt reisen. Viele Bewohner des Landkreises Usti nad Labem / Aussig waren jedoch weniger glücklich, denn die seit Anfang August dauernde Verkehrskrise wurde am Freitagvormittag bei weitem noch nicht gelöst. Martina Schneibergova fasst zusammen.

Foto: CTK
Der Kollaps des Busverkehrs in der Region wurde durch den Streit zwischen dem Busunternehmen DPUK und der Landkreisverwaltung hervorgerufen. Das Unternehmen hatte vom Landkreis eine Nachzahlung für die Verluste im öffentlichen Nahverkehr verlangt. Die Landkreisverwaltung lehnte die Forderungen unter dem Hinweis ab, dass die erhöhten Preise unzulässig seien. Das Busunternehmen, das fast eine Monopolstellung im Landkreis hatte, stellte am Dienstagmorgen die Mehrheit der Überland-Busverbindungen ein. Die Landkreisverwaltung hat inzwischen 28 Busverbindungen wieder sichergestellt. Unterbrochen blieben am Freitag jedoch immer noch 2.600 Busverbindungen. Die Landkreissprecherin Sarka Roudnicka dazu:

"Dem Landkreis Usti ist es gelungen, nach Verhandlungen mit einem neuen Busunternehmer die Busverbindung zwischen Usti nad Labem und Ustek / Auscha wieder herzustellen. Das bedeutet, dass die Busse über Vernerice bis nach Ustek fahren werden."

Foto: CTK
Vom Verkehrskollaps sind bereits den vierten Tag lang etwa 40.000 Menschen betroffen. Die Landkreisverwaltung führte auch in der Nacht auf Freitag Gespräche mit verschiedenen Verkehrsfirmen, es bleibt jedoch auch weiterhin unklar, wie und ob die Verkehrskrise gelöst wird. Der Landkreisvorsitzende Jiri Sulc sagte am Donnerstag:

"Wir haben die so genannte ´grüne Hotline´ eingerichtet und informieren laufend die Medien. Wir sind mit den Bürgermeistern der einzelnen Gemeinden in Verbindung, die die Bürger darüber informieren sollen, wann, wohin und welche Busse fahren werden."

Premier Jiri Paroubek sprach sich am Donnerstag für den Rücktritt von Jiri Sulc vom Posten des Landkreisvorsitzenden aus. Dem Premier zufolge sei die schwierige Lage durch Fehler verursacht worden, die Sulc begangen habe. Dieses Versagen habe sich, so Paroubek, auf Tausende von Bürgern ausgewirkt.