Bergmans Filme wirkten wie eine Erscheinung
Im Alter von 89 Jahren ist am Montag auf der schwedischen Insel Fårö der Filmregisseur und Dramatiker Ingmar Bergman gestorben. Zu Bergman als Vorbild bekennen sich alle führenden tschechischen Filmemacher. Filme des einzigartigen schwedischen Regisseurs stellten während der kommunistischen Ära in der Tschechoslowakei für die Filmfans eine Erscheinung dar.
Der Dekan der Prager Filmakademie Michal Bregant hält Bergman für eine Persönlichkeit, die die Filmkunst in der ganzen Welt maßgebend beeinflusst hat:
"Er hat die Wahrnehmung des Films als Medium sowie als Kunstart wirklich grundlegend verändert. Bergman gehört - verzeihen Sie das Wort, aber das ist keine Ironie - zu den Meistern. Zu den wirklichen Meistern gehören nur einige wenige Filmemacher in der Welt, und zwar die, die dazu beigetragen haben, dass sich die Rolle der Kinematographie in der Öffentlichkeit geändert hat."
Mit Bergmans Filmen als Inspiration und künstlerischer Botschaft, die scheinbar von einer anderen Welt stammt, sind einige Generationen der tschechischen Filmfans in der kommunistischen Tschechoslowakei aufgewachsen. Auch während der sogenannten "Normalisierungsära" in den siebziger Jahren wurden Bergmans Filme zumindest in den Klubkinos gezeigt. Bergmans Werke werden heute auch von der jungen Generation der tschechischen Filmfans entdeckt. Gut verkauft werden DVD mit Bergmans Filmen. Gut besucht werden auch die regelmäßig von den Artkinos organisierten Retrospektiven aus dem Schaffen des großen schwedischen Filmemachers.