Bestätigt: Eine Hyundai-Fabrik wird in Nosovice erbaut

Kim In-So, Milan Urban und Evzen Tosenovsky (Foto: CTK)

Es ist endlich so weit: Die Verhandlungen Tschechiens mit dem südkoreanischen Automobilhersteller Hyundai wurden erfolgreich beendet. Die Firma Hyundai wird bis zu eine Milliarde Euro in den Bau einer Fabrik in der Gemeinde Nosovice im Mährisch-Schlesischen Landkreis investieren. Martina Schneibergova fasst zusammen.

TPCA
In Tschechien wird neben den Skoda-Werken und der TPCA-Fabrik in Kolin eine dritte große Automobilfabrik entstehen. Die mehrmals vertagte Entscheidung über die größte Investition in der neuzeitigen Geschichte der Tschechischen Republik, eine Milliarde Euro, wurde am Montag in Prag bekannt gegeben. Der Vizepräsident der Gesellschaft Hyundai Kim In-So sagt dazu:

"Das ist sehr wichtig. Wir brauchen eine europäische Fabrik für unsere Globalstrategie. Und die Fabrik hier wird das tragende Element unserer Strategie sein."

Kim In-So,  Milan Urban und Evzen Tosenovsky  (Foto: CTK)
Nach Worten des tschechischen Industrie- und Handelsministers Milan Urban dauerten die Gespräche mit der Firma Hyundai verhältnismäßig lange, weil es notwendig war, sich über eine gegenseitig vorteilhafte und ausgewogene Investition zu einigen. Das Memorandum über die Investition muss nun vom tschechischen Kabinett, von der Vertretung des Mährisch-Schlesischen Landkreises sowie vom Vorstand der Gesellschaft Hyundai gebilligt werden. Der Vertrag soll von allen Seiten ungefähr Mitte Mai unterzeichnet werden. Die Firma kann nach Worten des Ministers mit staatlichen Förderungen in Höhe von 4,3 Milliarden Kronen (ca. 153 Millionen Euro) und mit Steuervergünstigungen in Höhe von 1,3 Milliarden Kronen (ca. 46 Millionen Euro) rechnen.

"Es ist eine große Gelegenheit für tschechische Firmen, die Komponenten für die Automobilfabrik liefern können. Diese Investition wird die Außenhandelsbilanz um ca. 54 Milliarden Kronen verbessern. In der Fabrik werden etwa 300.000 Autos jährlich hergestellt. Außerdem werden 600.000 Getriebe im Jahr produziert, die auch für den Tochterbetrieb in der Slowakei bestimmt sein werden."

Die Errichtung einer Hyundai-Fabrik in Tschechien soll nicht nur das tschechische Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen, sondern auch zur Reduzierung der Arbeitslosenrate in der Region beitragen, die Ende des vergangenen Jahres im Mährisch-Schlesischen Landkreis 14,2 Prozent betragen hat. Im Betrieb allein sollen 3.000 Arbeitsplätze entstehen, mit weiteren 13.000 Arbeitsstellen wird bei den verschiedenen Dienstleistungs- und Liefererfirmen gerechnet. Neben diesem Aspekt besteht die Bedeutung der Investition für den Landkreis auch darin, dass sich die lokale Wirtschaft auf einen anderen Bereich als den bislang für die Region typischen Metallurgie und Bergbau orientieren wird. Der stellvertretende Landkreisvorsitzende Pavel Drobil nahm die Entscheidung des südkoreanischen Automobilherstellers mit Freude zur Kenntnis:

"Ich meine, dass der Landkreis einen solchen Erfolg gebraucht hat. Jetzt folgt erst die anspruchsvolle Arbeit, die Fabrik zu bauen und dann die Produktion zu starten."