Bestätigt: Tschechen sind Pilzsammler

Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, aber vor allem Pilze. Das Sammeln von Pilzen und Waldfrüchten ist in Tschechien nach wie vor sehr beliebt. Dies bestätigte eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut SC&C Anfang September durchführte.

Etwa ein Drittel der Tschechen geht regelmäßig in den Wald, um Pilze zu sammeln, wie aus der Umfrage hervorgeht. Demzufolge gehen sechs Prozent der Befragten mehrmals in der Woche Pilze sammeln, 23 Prozent mehrmals im Monat. 54 Prozent der Bevölkerung sammeln ab und zu Pilze. Die Umfrage ergab auch interessante Details: „Mehr als die Hälfte der tschechischen Pilzsammler, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Bildung, ziehen es vor, Pilze an bekannten Orten zu sammeln, an denen sie sicher sind, fündig zu werden. Fast zwei Drittel der Sammler sind nicht später als 9 Uhr morgens im Wald“, steht im Bericht von SC&C. Das Sammeln von Pilzen ist im Kreis Vysočina am weitesten verbreitet – 18 Prozent der Bevölkerung widmen sich dort mehrmals pro Woche dieser Tätigkeit.

Im Gegensatz zu Pilzen sammeln nur etwa 14 Prozent der Bevölkerung, meist Menschen unter 50 Jahren, regelmäßig Waldbeeren. Ab und zu gehen dieser Tätigkeit allerdings über zwei Drittel der Tschechen nach.

Das vergangene Jahr war ein Rekordjahr für die tschechischen Beeren- und Pilzsammler. Laut einer Studie, die von der tschechischen Landwirtschaftsuniversität für das Landwirtschaftsministerium erstellt wurde, wurden 2022 Waldfrüchte im Wert von fast 8 Milliarden Kronen (325 Millionen Euro) hierzulande gepflückt – vor allem Pilze, Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren, seltener auch Holunderbeeren und Preiselbeeren.

In Tschechien ist – anders als in vielen anderen Ländern – das Sammeln von Pilzen und Waldfrüchten nicht reglementiert. Man darf also eine beliebige Menge davon aus dem Wald mitnehmen. 56 Prozent der Wälder befinden sich im Besitz des Staates. Gemeinden und Forstgenossenschaften besitzen 18 Prozent. Auf private Eigentümer entfallen 26 Prozent.