Bohemia Jazz Fest 2013: Prager Eröffnungskonzert sorgte für Begeisterung
Sommerzeit ist Partyzeit. Und die Zeit der Musikfestivals. Seit 2006 gehört in Tschechien auch das Bohemia Jazz Fest dazu, in den zurückliegenden sieben Jahren hat es sich zu einer der größten Musikveranstaltungen ihrer Art in Europa gemausert. Am Mittwoch hat der achte Jahrgang dieses Wanderfestivals in Prag begonnen.
Mit ihrer hohen Musikalität, ihrer Spielfreude und Begeisterungsfähigkeit sorgte die gemeinsame Big Band zweier Prager Musikfachschulen (VOŠ und KJJ) gleich zum Auftakt für tolle Festivalstimmung. Auch der populäre Dirigent und Leader der Big Band, Milan Svoboda, ist von seinen jungen Musikern überzeugt:
„Ich versuche, soweit möglich, das Niveau der Big Band hochzuhalten. Dazu wähle ich natürlich die Besten unter den Musikstudenten aus. Ich denke, dass sie eine wirklich hohe Qualität besitzen, und das ist prima.“
Einer von Svobodas jetzigen Schülern ist der aus dem ostböhmischen Pardubice stammende Ivan Klečka. Der Tenorsaxofonist begeisterte mit mehreren tollen Soli, blieb aber dennoch bescheiden:
„Momentan habe ich noch viel zu lernen, für die Zukunft aber verfolge ich noch andere Ziele. Ich würde gern eine Musikhochschule im Ausland besuchen und dabei auch viele Musiker unterschiedlicher Couleur kennenlernen.“Zum Bohemia Jazz Fest aber kommen mit stetiger Regelmäßigkeit auch internationale Stars nach Tschechien. In diesem Jahr zum Beispiel sind die Jazzband Medeski Martin & Wood aus den USA oder das Berliner Jazzquartett Mo´ Blow mit von der Partie. Vor zwei Jahren wiederum gastierte ein berühmter amerikanischer Jazzmusiker in Prag, an dessen Konzert sich auch Milan Svoboda noch gut erinnert:
„Bei den vergangenen Jahrgängen habe ich es mir nicht entgehen lassen, die Konzerte der Jazzlegenden in Prag zu besuchen. Zum Beispiel das Gastspiel von McCoy Tyner, dem hervorragenden Jazzpianisten aus Amerika. Er ist schon relativ alt, umso schöner war es, ihn nochmals live zu erleben. An das Festivalkonzert von McCoy Tyner erinnere ich mich sehr gern, denn er war auch stets ein Vorbild für mich.“Fast im gleichen Atemzug aber betont Svoboda, dass nicht nur die Prager Konzerte des Bohemia Jazz Festes ein Augen- und Ohrenschmaus sind:
„Beim Jazz Fest habe ich auch in anderen Bands bereits in Tábor, Prachatice und weiteren Städten gespielt. Überall, wo wir aufgetreten sind, war die Atmosphäre ausgezeichnet, freundlich, offen und begeisternd.“In diesem Jahr findet das Jazzfest erneut in mehreren tschechischen Städten statt, und zwar nach dem zweiten Prager Konzert am Donnerstag nachfolgend in Plzeň / Pilsen, Domažlice / Taus, Tábor, Liberec / Reichenberg, Olomouc / Olmütz, Brno / Brünn, Zlín und Prachatice / Prachatitz. In Prag aber war es am Eröffnungsabend dem Karel Růžička Quartett aus Tschechien vorbehalten, die tolle Stimmung auch nach dem Big-Band-Konzert weiterzuführen.