CEFC Europe wird wieder chinesisch
Die tschechisch-slowakische Finanzgruppe J&T verkauft die ausstehenden Forderungen der chinesischen Investmentgruppe CEFC Europe.
Die Finanzgruppe J&T hat vor einer Woche die Leitung der chinesischen Investmentgruppe CEFC Europe abgesetzt und ein Krisenmanagement installiert. Der Grund war, dass CEFC Europe ausstehende Forderungen von J&T nicht beglichen hatte. Nach einer Woche tschechisch-slowakischer Notverwaltung kehrt CEFC Europe nun in chinesische Hände zurück. Die Vertreter von J&T Private Investments und J&T Finance Group SE einigten sich mit dem staatseigenen chinesischen Finanz- und Investmentunternehmen CITIC Group auf den Verkauf der ausstehenden Forderungen gegenüber CEFC Europe. Das vor einer Woche einbestellte Krisenmanagement wird abberufen.
CEFC Europe schuldet der Finanzgruppe J&T über 450 Millionen Euro. Der Mutterkonzern CEFC sprach vorige Woche von einer „feindlichen Übernahme“ der Firma und lehnte das Vorgehen der Finanzgruppe J&T ab.
Die staatliche chinesische Finanz- und Investmentgruppe CITIC Group besitzt einen 49-prozentigen Anteil an CEFC Europe. Der chinesische Konzern hat vor einigen Jahren Tschechien für den Sitz seiner Aktivitäten in Europa ausgewählt. Die Chinesen kauften hierzulande Anteile an einigen Firmen, darunter der Fluggesellschaft Travel Service oder der Reiseagentur Invia.cz. Der chinesische Konzern besitzt zudem beispielsweise den Fußballklub Slavia Prag samt seinem Stadion, die Brauereien der Lobkowicz Group oder das Gebäude der ehemaligen Bank Živnobanka im Stadtzentrum von Prag. CEFC Europe wurde von Ye Jianming gegründet, der Sonderberater des tschechischen Staatspräsidenten Miloš Zeman ist. Ye Jianming wurde Mitte Februar in seinem Heimatland verhaftet. Kurz danach wurde bekannt, dass CEFC Europe in finanziellen Schwierigkeit.
