Ceska pojistovna stellt Kunst des 19. Jahrhunderts aus eigenen Sammlungen aus
Eine kleine Auswahl aus dem Schaffen berühmter tschechischer Maler vom Ende des 19. Jahrhunderts kann man seit Mittwoch in der Galerie der Versicherungsanstalt Ceská pojistovna besichtigen. Ausgestellt werden Werke aus den Kunstsammlungen dieses tschechischen Versicherungsunternehmens. Martina Schneibergova nahm an der Vernissage teil.
Die Ausstellung, die in der Galerie in der Spálená-Straße im ersten Stadtbezirk eröffnet wurde, trägt den Titel "Der unerträgliche Charme des Bürgertums" und sie präsentiert Werke, die oft als "Salonkunst", bzw. die akademische Kunst bezeichnet werden. Zu sehen sind da Gemälde von Václav Brozík, Maxmilián Pirner, Ludek Marold. Alfons Mucha, Benes Knüpfer, Viktor Oliva und Jakub Schikaneder. "Mit der Kunst des späten 19. Jahrhunderts gibt es immer noch Schwierigkeiten", sagte der Kurator der Ausstellung, Ondrej Chrobák, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung. Für viele verkörpere - so der Kurator - die so genannte "Salonkunst" die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, wobei dem Zuschauer historische Kenntnisse ausreichen, um die Kunst zu verstehen. Andererseits werden diese Gemälde aus der Sicht der rasanten Entwicklung bewertet, die die visuelle Kunst im 20. Jahrhundert erlebte. Die beiden äußerst unterschiedlichen Haltungen zur akademischen Kunst bieten dem Kurator zufolge einen guten Grund dafür, um wieder auf die Gemälde zurückzukommen und deren zeitlichen Kontext herzustellen.
Die Versicherungsanstalt Ceská pojistovna, die in Tschechien in ihrem Bereich Marktführer ist, hat eine einzigartige Sammlung von Kunstwerken, die zu den größten Privatsammlungen in Tschechien überhaupt gehört und ca. 6000 Exponate umfasst. Richard Kapsa, Leiter der Sektion für Kommunikation, wies auf die lange Tradition der Ceska pojistovna und ihrer Kunstsammlung hin:
"Die Anfänge der Kunstsammlung der Ceska pojistovna gehen auf das Jahr 1827 zurück, als die Gesellschaft Prvni vzajemna ceska pojistovna gegründet wurde, die Vorgängerin der heutigen Ceska pojistovna. Unsere Gesellschaft hat kontinuierlich Kunstwerke gesammelt. Dafür gab und gibt es immer noch einige Beweggründe: Einer davon ist die Möglichkeit, unsere Beziehung zur Kunst und damit auch die Verbindung der Versicherungsanstalt mit dem Leben in der gegebenen Zeitepoche zu präsentieren. Zweitens ist es auch eine Angelegenheit des Marketings, denn durch die Kunst können wir mit der Öffentlichkeit besser kommunizieren und wir können unsere Kunstwerke auch anderen Institutionen - u. a. der Nationalgalerie - leihen. Nicht zuletzt ist der mit der Zeit steigende Wert der Kunstwerke, deren Schöpfer erst nach Jahren bekannt geworden sind, für uns von Bedeutung."
Die Galerie von Ceská pojistovna wurde nach einer gründlichen Renovierung des ganzen Gebäudekomplexes in der Spálená-Straße im Mai dieses Jahres wieder geöffnet. Die tschechische Salonkunst kann man dort bis zum 14. Januar 2005 besichtigen.