ČEZ plant Milliardeninvestitionen im AKW Temelín
Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelín soll in die Modernisierung und in die Sicherheit investiert werden.
Im Kraftwerk sollen die Sicherheits- und Kontrollmechanismen verstärkt werden. Das bedeutet, dass bis Ende des Jahres neue Sicherheitsbarrieren und Kamerasysteme eingebaut werden. Zudem müssen sich mehr Mitarbeiter einer Sicherheitsprüfung unterziehen. Nur diese werden ab 2020 dann noch Zugang zu den sogenannten lebenswichtigen Räumen haben. Dazu gehören die Sicherheitssysteme, der Blocküberwachungsraum, der Notüberwachungsraum und die Reaktorsäle.
Für wichtig hält AKW-Leiter Jan Kruml die Instandsetzung jener Wasserrohre, die die Kühltürme mit den beiden Maschinenräumen verbindet. Mit einem Durchschnitt von 3,4 Metern gehören sie zu den größten Leitungsrohren im Kraftwerk. Innerhalb von einigen Jahren sollen 300 Meter instandgesetzt werden.
Während der Abschaltung des zweiten Blocks wird zudem eine für zwei Jahre geplante Verkleinerung der Austauscherstation gestartet. In dieser wird das für die Heizung im Kraftwerk und in der naheliegenden Stadt Týn nad Vltavou bestimmte Wasser auf die gewünschte Menge und Temperatur gebracht. Die Leistung der Station soll um 40 Prozent gesenkt werden.Temelín ist der größte Stromproduzent in Tschechien, das AKW ist seit 2000 in Betrieb. Aus seiner Produktion wird ein Fünftel des Inlandsverbrauchs gedeckt. Im vergangenen Jahr hat Temelín 15,66 Terawattstunden Strom geliefert. Seit der Inbetriebnahme hat ČEZ insgesamt 19 Milliarden Kronen (730 Millionen Euro) in die Modernisierung des Kernkraftwerks investiert.