Chipdesign, Holzmöbel und erneuerbare Energien – DTIHK hat erstmals Wirtschaftspreise vergeben

Gewinner des Deutschen Wirtschaftspreises

Die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK) hat einen „Deutschen Wirtschaftspreis“ ausgeschrieben. Am Dienstag wurden die Sieger ausgezeichnet.

Preisträger Karel Masařík  (Mitte) und  (v.l.n.r.): Milan Šlachta,  Daniela Brzobohatá,  Sara Borella und Bernard Bauer | Foto: Jaromír Zubák,  DTIHK

Der Wirtschaftspreis der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer wurde am Dienstag erstmals verliehen. Alle ausgezeichneten Firmen sind in irgendeiner Weise innovativ und die meisten auch nachhaltig. So etwa das kleine Unternehmen Myco aus Kyjov / Gaya in Südmähren, das den Preis in der Kategorie Energieeffizienz erhalten hat. Die Gründer David Minařík und Jan Ostrezi haben aus einem eigens gezüchteten Pilz und natürlichen Abfällen ein nachhaltiges Material entwickelt, mit dem sich zum Beispiel Polystyrol ersetzen lässt.

Codasip ist ein weiteres ausgezeichnetes Unternehmen, das aber europaweit aktiv ist. Ursprünglich in Brno / Brünn gegründet, ist der Hauptsitz heute in München.

Sara Borella und Karel Masařík | Foto: Jaromír Zubák,  DTIHK

„Wir arbeiten mit Firmen zusammen, die Software für ihre Anlagen brauchen. Das heißt, wir designen Mikroprozessoren für die Computerchips, die sie für sich herstellen lassen“, so der Präsident und Gründer von Codasip, Karel Masařík.

Der Chipdesigner ist einer der beiden Gewinner im Bereich Digitalisierung & Innovation…

„Der Preis bedeutet für uns eine große Auszeichnung für das, was wir aufgebaut haben. Denn wir haben in Tschechien begonnen, sind aber auch wegen der Investitionen nach Deutschland gegangen, wo nun unsere Muttergesellschaft sitzt“, sagte Masařík gegenüber Radio Prag International.

Insgesamt wurden Firmen in drei Kategorien ausgezeichnet, zu denen als dritte auch noch nachhaltige HR-Entwicklung zählte. Zudem gab es zwei weitere Ehrungen: der Bayerische Wirtschaftspreis und der Sonderpreis Deutsche Investitionen in der Tschechischen Republik. Bernard Bauer ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DTIHK und erläutert:

„Wir wollten auch noch eine Kategorie für eine deutsche Investition hier im Land eröffnen, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeit anbietet. Uns ist dabei die Firma Suspa aufgefallen, die ihren Betrieb mit teils eigener Energieproduktion am Laufen halten möchte. In den Gesprächen hat sich gezeigt, wie schwierig es hier in Tschechien ist, eigene Energie auch ins Netz einspeisen zu können. Deswegen wollen wir das Unternehmen unterstützen.“

Suspa-Geschäftsführer Oliver Gold  (Mitte) | Foto: Jaromír Zubák,  DTIHK

Suspa, ein mittelständisches Unternehmen aus der Nähe von Nürnberg, ist seit 20 Jahren auf dem tschechischen Markt. Es produziert unterschiedliche Dämpfer, beispielsweise für Waschmaschinen oder für Traktorsitze, sowie Gasfedern.

Den Deutschen Wirtschaftspreis hat die DTIHK übrigens zu ihrem 30. Jubiläum ausgelobt. Noch einmal Bernard Bauer:

„Wir haben uns inspirieren lassen von Kollegen aus anderen Auslandshandelskammern in der ganzen Welt, die das schon seit einigen Jahren machen. Und wir dachten, dass es eigentlich ganz gut in unser Jubiläumsjahr passt, einen Preis der deutschen Wirtschaft zu vergeben – allerdings nicht an die deutschen Unternehmen, sondern an innovative und nachhaltige Unternehmen tschechischen Ursprungs, die mittelständisch sind.“

Mit der Beteiligung, sagt Bauer, sei er für das erste Mal sehr zufrieden gewesen.


Zum Deutschen Wirtschaftspreis in Tschechien hören Sie demnächst mehr bei uns in den Sendungen. Dann stellen wir Ihnen auch einige der ausgezeichneten Firmen genauer vor.

Autor: Till Janzer
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