Conference League: Nach Unentschieden bei Feyenoord hofft Slavia Prag auf Halbfinal-Einzug

Feyenoord Rotterdam - Slavia Prag

Slavia Prag ist der einzige tschechische Fußballverein, der in den europäischen Pokalwettbewerben verblieben ist. Am Donnerstagabend kam es dabei zum Viertelfinalhinspiel in der Conference League. Die Prager mussten bei Feyenoord Rotterdam antreten.

Ibrahim Traoré  (Mitte) | Foto: Peter Dejong,  ČTK/AP Photo

„Das ist das 3:3, Ibrahim Traoré gleicht zum Schluss noch aus“ – so jubelte der tschechische Fernsehkommentator in der fünften Minute der Nachspielzeit. Kurz darauf war Ende, und die Prager konnten mit dem Unentschieden aus Rotterdam ein gutes Ergebnis für das Rückspiel mit nach Hause nehmen.

Im altehrwürdigen Stadion „De Kuip“ sahen die Zuschauer ein packendes Spiel, bei dem dreimal die Führung wechselte. Bereits in der 14. Minute ging Feyenoord Rotterdam in Führung. Noch vor der Pause konnte Peter Olayinka ausgleichen. Nach dem Seitenwechsel gelang es den Pragern sogar, das Blatt zu wenden – mit einem Tor des schnellen nigerianischen Stürmer Yira Sor. Durch einen Treffer per Brust von Marco Senesi und ein Freistoßtor von Orkun Kökçü führte Feyenoord vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit aber erneut.

Jindřich Trpišovský und Peter Olayinka | Foto: Peter Dejong,  ČTK/AP Photo

Der Ausgleich zum Endstand war dann zwar glücklich, aber auch nicht unverdient. So kommentierte Slavia-Trainer Jindřich Trpišovský nach dem Spiel:

„Eine tolle Begegnung mit sechs Toren und vielen Chancen auf beiden Seiten. Hinzukamen hervorragende Einzelleistungen in beiden Teams. Für uns war es ein sehr schweres Spiel, aber unser Auftritt war insgesamt gut. Wir haben schließlich drei Treffer erzielt und zahlreiche weitere gefährliche Angriffe auf die offene Abwehr von Feyenoord gefahren. Auf der anderen Seite waren die Gegentore eher merkwürdig.“

Trpišovský meinte damit etwa Rotterdams Führungstreffer, der durch einen Konter nach einer Ecke von Slavia entstand. Oder die 3:2-Führung der Heimmannschaft, als Slavia-Torhüter Ondřej Kolář einen direkten Freistoß vom Strafraumeck passieren ließ.

Slavia Prag | Foto: Peter Dejong,  ČTK/AP Photo

Trotz allem präsentierte sich der tschechische Meister besser als noch im Herbst. Da war man nämlich schon in der Gruppenphase der Conference League aufeinandergetroffen – und Slavia verlor damals mit 1:2 in Rotterdam. Nun aber träumen die Prager davon, ihr bisher bestes Europapokal-Ergebnis zu egalisieren. 1995/96 drang Slavia bis ins Halbfinale des Uefa-Pokals vor. So weit ist seitdem kein Verein aus dem Land mehr gekommen, wie Trainer Trpišovský schon im Vorfeld der Begegnung angemerkt hatte:

„Wir haben diesen großen Wunsch, Slavia als tschechischen Klub ins Halbfinale zu bringen – zumal jetzt auch wieder die Zuschauer in vollem Umfang zu den Spielen kommen können. Damit würde sich uns ein Traum erfüllen. Deswegen sind wir voll fokussiert.“

Feyenoord Rotterdam - Slavia Prag | Foto: Peter Dejong,  ČTK/AP Photo

Aber natürlich ist der wahre Traum des Vereins, ins Finale einzuziehen oder den Wettbewerb sogar zu gewinnen. 1996 scheiterte man in der Vorschlussrunde an Girondins Bordeaux.

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