Conference League: Slavia setzt Zeichen gegen Krieg und gewinnt, Sparta ausgeschieden

Slavia Prag zeigte die Solidarität mit der Ukraine

Am Tag des Einmarschs russischer Truppen in die Ukraine wurde auch Fußball gespielt. Für zwei tschechische Klubs ging es um den Einzug ins Achtelfinale der Conference League. Slavia Prag setzte dabei ein besonderes Zeichen der Solidarität mit der Ukraine.

Taras Katscharaba | Foto:  YouTube Kanal Slavia Prag

Der Stadionsprecher von Slavia Prag kündigte es am Donnerstagabend an: Speziell für die Begegnung gegen Fenerbahçe Istanbul wurde der ukrainische Verteidiger Taras Kačaraba zum Mannschaftskapitän erkoren. Danach erklang ein Protestsong gegen die Besetzung der Tschechoslowakei durch die Sowjets im Jahre 1968. Letztlich führte der 25-jährige Kačaraba seine Mannschaft zum Sieg gegen den Gegner aus der Türkei und damit zum Einzug ins Achtelfinale der Conference League. Wie im Hinspiel gewann der tschechische Meister absolut verdient mit 3:2.

Nach dem Spiel gestand der ukrainische Nationalspieler, dass er bewegt und zugleich tieftraurig sei:

Jindřich Trpišovský  (links) | Foto: Vít Šimánek,  ČTK

„Es ist der schlimmste Tag meines Lebens – für meine Familie, für mein Land und alle Menschen, die dort leben. Ich bin stolz, ein Ukrainer zu sein. Ich möchte Slavia, also der Vereinsführung und den Fans, für die großartige Unterstützung danken.“

Auch Slavia-Trainer Jindřich Trpišovský war am Donnerstag mehr mit der Situation der beiden ukrainischen Spieler im Team beschäftigt als mit dem Rückspiel in den Play-offs der Conference League gegen Fenerbahce. Neben Taras Kačaraba steht mit Maksim Talovjerov noch ein weiterer Verteidiger aus dem Land bei den Rot-Weißen unter Vertrag. Er wurde übrigens in der 78. Minute eingewechselt.

Slavia Prag - Fenerbahçe Istanbul | Foto: Vít Šimánek,  ČTK

„Für beide ist es eine schwierige Lage, derer sie hilflos gegenüberstehen. Wir haben versucht, sie zu unterstützen und mit ihnen über ihre Rolle in diesem Spiel gesprochen. Das ist das Einzige, was wir machen konnten. Ansonsten sind wir sehr traurig. Für mich selbst muss ich sagen, dass ich seit dem Morgen in ziemlich gedrückter Stimmung bin. Es ist ein großer Schock“, so Trainer Trpišovský.

Partizan Belgrad - Sparta Prag | Foto: Darko Vojinovic,  ČTK/AP Photo

Nach dem Spiel feierten die Slavia-Ultras ihr Team mit „Ukrajina, Ukrajina“-Rufen…

Mit Sparta Prag bemühte sich am Donnerstagabend noch eine weitere tschechische Mannschaft um ein Weiterkommen in der Conference League. Allerdings erfolglos. Nach haarsträubenden Fehlern in der Abwehr und kaum Druck im Angriff verloren die Prager mit 1:2 bei Partizan Belgrad. Da man sich schon im Hinspiel zu Hause mit 0:1 geschlagen geben musste, schied Sparta Prag aus.

Autoren: Till Janzer , Lukáš Michalík
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