Fußball-Europapokal: Tschechische Klubs wahren Chancen auf Weiterkommen

Slavia Prag - Maccabi Haifa

Ein Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage – das ist die Bilanz der tschechischen Fußballvereine am vierten Spieltag der diesjährigen Europapokal-Saison.

Jan Kuchta  (links) | Foto: Michaela Říhová,  ČTK

Ein umjubeltes Tor reichte Slavia Prag am Donnerstagabend. Damit siegte der tschechische Meister in der Conference League mit 1:0 gegen Maccabi Haifa. Stürmer Jan Kuchta nutzte einen Abwehrfehler von Gästetorhüter Joshua Cohen, der einen Schuss nur nach vorne abprallen ließ, und netzte in der 49. Minute ein. Durch den Sieg gegen den Verein aus Israel hat Slavia den zweiten Platz in der Tabelle zurückerobert. Der Erfolg sei wichtig gewesen, sagte der Trainer der Prager, Jindřich Trpišovský, auf der Pressekonferenz nach dem Spiel:

„Hätten wir nicht gewonnen, wären unsere Chancen auf ein Weiterkommen wohl vorbei gewesen. Wir kennen unser Programm. Die Heimspiele müssen wir gewinnen, also auch das nächste gegen Feyenoord Rotterdam. Danach fahren wir zu Union Berlin, auch das wird eine schwere Begegnung. Wir werden dann sehen, wie sich die Tabellensituation vor diesem letzten Gruppenspiel darstellt.“

Randers FC - FK Jablonec | Foto: Bo Amstrup,  ČTK/AP Photo

Die Berliner verloren parallel im Heimspiel gegen Tabellenführer Rotterdam mit 1:2. Dennoch sind auch sie noch im Rennen um den zweiten Rang in der Tabelle der Gruppe E, der den Einzug in die K.o.-Runde bedeuten würde.

Ebenso gut in der Tabelle platziert wie Slavia ist mit dem FK Jablonec auch der zweite tschechischen Vertreter in der Conference League. Dazu reichte den Nordböhmen ein 2:2-Unentschieden beim dänischen Verein Randers FC. In der Bewertung des Ergebnisses schwankten Trainer und Spieler aus Jablonec / Gablonz allerdings zwischen „einem gewonnen Punkt“ und „zwei verlorenen Punkten“. Für die Interpretation „Punktgewinn“ spricht der Umstand, dass der tschechische Verein nach der Halbzeitpause innerhalb von nur sieben Minuten mit 0:2 in Rückstand geriet, aber noch zurückkommen konnte. Dagegen spricht das erneute Pech bei der Beurteilung einer möglichen Elfmetersituation in der Schlussphase der Begegnung. Nach einem Handspiel von Randers' Abwehrspieler Erik Marxen im Strafraum hätten die Gäste nach ihrer Sicht eigentlich einen Strafstoß zugesprochen bekommen müssen – und damit die Chance auf das 3:2. Stürmer Čvančara, der in der 73. Minute den Anschlusstreffer erzielt hatte, sagte daher nach dem Spiel:

Randers FC - FK Jablonec | Foto: Bo Amstrup,  ČTK/AP Photo

„Wir hätten drei Punkte haben können, wenn der Schiedsrichter den Elfmeter gegeben hätte. Das war ein hundertprozentiger Strafstoß, deswegen bin ich ziemlich verärgert. Natürlich mussten wir erst einem Rückstand hinterherlaufen und hatten Glück, dass wir die Punkteteilung erzwungen haben. Und gottseidank hat es wenigstens zu dem Unentschieden gereicht. Aber erneut müssen wir auch darüber diskutieren, dass wir ebenso drei Punkte hätten einfahren können.“

Das gleiche Elfmeterpech hatte Jablonec schon beim Auftritt bei Tabellenführer Alkmaar. Und beim Heimspiel gegen Randers FC wurde den Gästen ein umstrittener Strafstoß zugesprochen. Nach dem Unentschieden liegen die Tschechen weiter auf dem zweiten Tabellenplatz – mit einem Punkt Vorsprung vor den Dänen.

Sparta Prag hat hingegen in der Europa League seinen zweiten Platz in der Gruppe A den Glasgow Rangers überlassen müssen. Während das Team aus Schottland bei Bröndby Kopenhagen 1:1 unentschieden spielte, verlor der tschechische Rekordmeister deutlich mit 0:3 beim Favoriten Olympique Lyon.

Olympique Lyon - Sparta Prag | Foto: Laurent Cipriani,  ČTK/AP Photo

„Wir müssen zugeben, dass uns Lyon derzeit qualitativ überlegen ist. Ich bin froh, dass wir wenigstens einige Phasen hatten, in denen wir ein sehr würdiger Gegner waren. Aber letztlich mussten wir vor dem anhaltenden Druck kapitulieren. Schade finde ich, dass wir innerhalb von nur drei Minuten auf die Verliererstraße geraten sind, als wir zwei Tore hinnehmen mussten“, resümierte Sparta-Trainer Pavel Vrba.

Für die Prager ist jetzt entscheidend, Ende November bei den Glasgow Rangers zumindest nicht zu verlieren. Nur so lässt sich die theoretische Chance auf ein Überwintern in der Europa League aufrechterhalten.

Olympique Lyon - Sparta Prag | Foto: Laurent Cipriani,  ČTK/AP Photo
Autoren: Till Janzer , Tomáš Petr , Vojtěch Šilhan
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