Corona-Krise: Computer für den Fernunterricht

Illustrationsfoto: Lucie Hochmanová, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Die Corona-Krise stellt für viele Menschen eine Herausforderung dar. Eltern müssen mit ihren Kindern den Unterricht zuhause meistern, wenn die Klasse in Quarantäne geschickt und Fernunterricht angeordnet wurde. Nicht alle Familien sind technisch dafür ausgestattet.

Illustrationsfoto: Thomas Park,  Unsplash / CC0

Im Schluckenauer Zipfel gibt es viele Familien, die sich keinen eigenen Computers leisten können. Darum hat sich Adela Galbavá, die Leiterin des Kommunalen Zentrums „Kostka“ (zu Deutsch: Würfel) in Krásná Lípa / Schönlinde, schon während der ersten Corona-Welle um Abhilfe bemüht. Im Klub wurden Laptops und Tablets angeschafft, die an bedürftige Familien verliehen werden:

„Jetzt fahren wir fort mit unserem Projekt, bei dem wir die Bildung von sozial benachteiligten Kindern unterstützen. Bisher sind fünf Kinder darin involviert. Nun nehmen wir weitere in das Programm auf und fordern für sie die entsprechende Technik an.“

Míša Štrůdlová ist alleinerziehende Mutter von drei Töchtern in Krásná Lípa. Sie hat das Angebot von „Kostka“ gerne angenommen. Die Laptops, mit denen ihre Kinder zuhause dem Unterricht folgen und ihre Hausaufgaben erledigen können, hat sie bis zum Jahresende ausgeliehen. Eigene PCs zu kaufen, ließe ihr Budget nicht zu, so Štrůdlová:

„Ich habe nach gebrauchten Geräten im Pfandleihhaus geschaut, aber auch die kosten 3000 bis 3500 Kronen (110 bis 130 Euro). Das kann ich nicht auf einmal aufbringen, das ist zu viel.“

Den Verleih von Computertechnik bieten Jugendklubs und Zentren wie „Kostka“ quer durch die Republik an. Die Geräte werden ihnen vom Tschechischen Street-Work-Verband zur Verfügung gestellt.

„Momentan entsteht wieder Bedarf daran. Die neuen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie rufen einen gewissen Druck hervor, wenn die Einstellung des Präsenzunterrichts droht“,

Martina Zikmundová  (Foto: Archiv des Projekts „Dobré praxe“)

erläutert die Verbandsvorsitzende Martina Zikmundová. Die Anschaffung von Laptops oder Tablets wird durch „Česko.Digital“ (zu Deutsch: Tschechien.Digital) gefördert. Das ist ein Zusammenschluss von IT-Spezialisten, die in ihrem Bereich auch gemeinnützig tätig sind. Ihr Projekt „Učíme online“ (zu Deutsch: Wir unterrichten online) hat sich direkt auf den Fernunterricht in Schulen spezialisiert.

Einen Antrag auf die Zusendung von mehreren Geräten hat auch das Team des Kommunalen Zentrums in Rumburk / Rumburg gestellt, das von der tschechischen Caritas betrieben wird. Martina Škodová leitet die Einrichtung:

„Wir haben 14 Kinder ausgewählt, die wir gern in das Projekt aufnehmen würden. Derzeit warten wir auf die Technik. Wir sollten jetzt mehrere Tablets und Computer bekommen.“

Mehrere Hundert Geräte hat der Tschechische Street-Work-Verband bereits an solche Anlaufstellen der sozialen Arbeit im ganzen Land verschickt. Mit der technischen Ausstattung von sozial schwachen Familien sieht Martina Zikmundová die Aufgabe des Verbandes aber noch lange nicht erfüllt. Ihr Hilfsangebot gilt langfristig:

„Durch die Bereitstellung von Technik nehmen wir die Kinder und ihre Eltern in unser System auf. So bleiben sie in Zeiten der Krise nicht ohne Unterstützung in der Luft hängen.“

Autoren: Daniela Honigmann , Daniela Pilařová
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