Das Corona-Hörerforum
Die Covid-19-Pandemie dominiert die Berichterstattung dieser Zeit weltweit, aber auch Ihre Briefe und E-Mails.
Im April vor 100 Jahren konnten erstmals auch in der Tschechoslowakei Frauen an Parlamentswahlen teilnehmen. Welche weitere Frauenrechtlerin hat sich neben der Präsidententochter Alice Masaryková entscheidend für das Frauenwahlrecht hierzulande eingesetzt?
Schicken Sie uns den Namen dieser Frau an [email protected].
Im März wollten wir wissen, wie denn das größte Sandsteintor Europas heißt. Es gilt als eine der schönsten Steinformationen in der Böhmischen Schweiz und heißt: Prebischtor, auf Tschechisch: Pravčická brána.
Unter anderem Joachim Rammler aus Deutschland hat richtig geantwortet und bekommt einen Sachpreis von Radio Prag International. Herzlichen Glückwunsch!
Und nun zu Ihren Briefen, Postkarten und E-Mails, liebe Hörerinnen und Hörer. Ganz am Anfang möchten wir uns herzlichst für Ihre Ostergrüße und -wünsche bedanken. Wie etwa für den von Andreas Fessler aus Dresden:
„Ich wünsche ein schönes Osterfest, auch wenn es diesmal anders gefeiert werden muss als sonst. In diesem Sinne alles Gute und bleiben Sie gesund!“
Danke, Herr Fessler. Die Worte unseres Hörers und auch das beigefügte Bild hat das dominierende Thema dieser Tage angedeutet. Auf dem Foto ist ein Osterhase dargestellt, der eine Mundschutzbinde mit der Inschrift Corona trägt. Zum Thema Coronavirus sind natürlich auch viele Zuschriften und Kommentare von Ihnen bei uns eingegangen:
Fritz Andorf aus Meckenheim im Rheinland vergleicht die Lage und die Maßnahmen in Tschechien und in Deutschland:
„Es ist interessant zu hören, mit welchen Maßnahmen und Regeln Tschechien versucht, der Ausbreitung der Seuche Herr zu werden. Sie ähneln den Maßnahmen bei uns. Ja, es tut schon weh, auf alle kulturellen Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen und Kinobesuche sowie soziale Kontakte verzichten zu müssen. Aber das muss wohl so sein, um es nicht noch schlimmer zu machen. So freue ich mich, dass Radio Prag seine Sendungen noch in vollem Umfang aufrechterhalten kann und das dafür notwendige Personal auch zur Verfügung steht. Denn das Hören von Programmen aus dem Ausland kann ja als Freizeitbeschäftigung zum Glück nicht unterbunden werden.“Dieter Feltes aus Pyrbaum in der Oberpfalz beschreibt seine eigene Erfahrung beim Besuch eines Krankenhauses:
„In meinem Ort mit ca. 3500 Einwohnern ist das Virus nicht angekommen. Ich musste heute zu einem Facharzt in die Klinik nach Neumarkt und ich konnte nur nach meinem Klingeln hineingehen. Gleich wurde ich gefragt, wohin ich wollte. Nach Bekanntgabe meines Anliegens wurde ich hineingelassen. Sicherlich wird auch bei Ihnen in den Krankenhäusern strenge Regeln zu beachten sein.“Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus warnt vor Panik und übertriebenen Reaktionen:
„Hier in Deutschland scheint eine Panik auszubrechen. Es gilt: aufmerksam sein und die normalen Hygieneregeln beachten. Schließlich sterben in diesem Land mehr Menschen an der Grippeinfektion, als an diesem neuen Virus. Was ich wirklich schlimm finde, dass nun asiatische Menschen unter Generalverdacht gestellt werden. Asiatische Restaurants beklagen Umsatzeinbrüche und werden gemieden. Das ist natürlich vollkommen unsinnig und übertrieben. Ebenso die Hamsterkäufe von Nudeln und Toilettenpapier – vollkommen übertrieben und unsinnig.“
Horst Cersovsky aus Sangerhausen kommentierte die Ausrufung des Notstands in Tschechien:„Eine leider wohl unvermeidbare Reaktion, um der Ausbreitung des Virus zu begegnen. In Deutschland verläuft die Entwicklung ähnlich. Die Maßnahmen sind noch nicht so drastisch, aber die Lage ändert sich schnell, und Covid-19 bestimmt ohnehin die täglichen Nachrichten in Europa beziehungsweise zunehmend in der ganzen Welt. Die deutschen Sendungen aus Prag werden sicher auch weiterhin über die aktuelle Lage bei der Corona-Bekämpfung informieren. Solche Programmbeiträge sind momentan wenig positiv, aber die authentische Berichterstattung ist wichtig. Hoffen wir gemeinsam, dass die ergriffenen Maßnahmen wirksam die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in unseren Ländern begrenzen können.“
Sandro Blatter aus Romanshorn liefert einen Bericht aus der Schweiz:
„Das Coronavirus hat uns voll im Griff. Am Freitag – dem Tag, an dem ich die Einzelheiten von diesem Bericht notiert habe, hat unsere Regierung die ersten Maßnahmen beschlossen: Verbot von Gruppen von mehr als 50 Personen, Grenzkontrollen usw. Montagnachmittag – dem Zeitpunkt, während ich diese Zeilen schreibe – sieht alles ganz anders aus. Restaurants werden geschlossen, alle Veranstaltungen (auch die kleinsten) abgesagt. Zusätzlich gibt es die Empfehlung an ältere Leute, nicht mehr raus zu gehen. Es ist unglaublich, wie sich die Situation innert Tagen komplett ändern kann.“Joachim Thiel aus Wuppertal merkt an:„Ich finde es schon komisch, aber auch als gutes Zeichen, dass China nun Coronatests und Schutzmasken nach Europa exportiert. Das heißt dann wohl, dass man die dort nicht mehr benötigt und gleichzeitig, dass man sich ausrechnen kann, wie lange es hier noch dauert, bis Normalität einkehrt.“
Michael Lindner aus Gera bevorzugt normalerweise Briefe auf Papier, die er per Luftpost an uns schickt. In der Zeit der Corona-Einschränkungen hat er lieber den elektronischen Weg gewählt. Alles läuft doch nun online:
„Die momentane Lage bezüglich der Corona-Pandemie ist sehr besorgniserregend, nicht nur für die Menschen in Tschechien und Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Meine Frau und ich wurden bereits von der Arbeit freigestellt, wofür wir natürlich volles Verständnis haben. Nun sind wir zu Hause und können uns Tätigkeiten widmen, die bisher ewig aufgeschoben wurden. Klingt fast etwas sarkastisch, aber auch eine solche Notlage hat eben ihre positiven Seiten. Auch denke ich, dass diese Pandemie viele Menschen zum Umdenken bewegt, sich an das eigentlich Wesentliche zu erinnern: an Solidarität und Menschlichkeit!“Auch Alfred Albrecht aus Emmendingen im Breisgau berichtet, wie er die Zeit der Ausgangssperre verbringt:
„Ich habe auf Ihrer Webseite den Programmteil ‚Tschechisch gesagt‘ über die Brettspiele nachgelesen, weil der Empfang auf der Kurzwelle schlecht gewesen ist. In dieser traurigen und schwierigen Coronavirus-Zeit kommen für meine Frau und mich auch Brett- und Kartenspiele in Betracht, sofern keine Arbeiten im Garten oder im Haus zu erledigen sind. Fast täglich spielen wir 1-2 Stunden. Dass ich aber auch sehr gerne die deutsche Sendung von Radio Prag höre, möchte ich an dieser Stelle betonen.“
Und Stefan Druschke aus Kerpen schreibt:
„Gefreut habe ich mich zum Beispiel über die Tatsache, dass das Corona-Virus die Sendung nicht dominiert hat. So gab es auch Beiträge über historische tschechische Straßenbahnfahrzeuge und einen Beitrag über Kultur. Die Corona-Infektion ist ja zurzeit das dominierende Thema in Europa. Tschechien hat seine Grenzen sogar komplett geschlossen, und die Schulen sind zu, wie auch hier in Deutschland. Hat dies Auswirkungen auf den Sendebetrieb von Radio Prag?“Auch der Sendebetrieb des ganzen Tschechischen Rundfunks ist zum Teil eingeschränkt, man muss die Arbeit anders organisieren. So arbeitet ein Teil der Redakteure vom Homeoffice, die Interviews werden überwiegend per Telefon geführt, und im Hörfunkgebäude müssen gewisse hygienische Sondermaßnahmen eingehalten werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Sendungen von Radio Prag International kürzer werden müssen. Wir bemühen uns weiterhin, ein komplettes Programm zusammenzustellen.
Und damit im heutigen Hörerforum das Coronavirus nicht das einzige Thema bleibt, hier noch Zitate zu zwei weiteren Themen, die Ihnen in den vergangenen Wochen Freude bereitet haben – der Kurzwellenempfang und die Musik:
Andreas Mücklich aus Berlin schreibt:
„Die heutige Musiksendung hat mir gut gefallen. Ich höre allgemein schon gerne klassische Musik, daher hat der Einblick in die tschechische klassische Musik mein Interesse gefunden. Es ist ein Lichtblick im ansonsten musikalischen Einerlei, den man sonst so im Radio hören kann. Ich kann nur sagen: Weiter so!“
Birgit Denker aus Frankfurt am Main:„Das neue Programm ‚Hits der Klassik‘ finde ich Klasse!“
Knut Hanke aus Essen:
„Am vergangenen Sonntag gelang es mir zum ersten Mal, Ihre Sendung über Kurzwelle auf der Frequenz 3985 kHz zwischen 18.05 und 18.30 UTC zu empfangen. Ich musste dafür etwas außerhalb meiner Wohnung den Empfänger einschalten, da der elektrische Störnebel in meinem Wohnumfeld wohl zu groß ist, um den Sender aus Kall-Krekel zu dieser Jahreszeit und bei der derzeit so geringen Sonnenaktivität in ordentlicher Qualität zu empfangen. Das Musikprogramm hat mir sehr gut gefallen, es war erfrischend anders, als andere Sender es bieten.“
Und Thorsten Brandenburg aus München:„Ich höre immer noch vorzugsweise via ‚Radio‘ die Sendungen verbliebener deutscher Kurzwellendienste, da ich meist in meiner Werkstatt höre, die zwar über viele Radios, jedoch über keinen Internetzugang verfügt. Die letzten Tage habe ich aber wieder vermehrt via Internet Ihre Sendungen gehört, was mir auch nach so langer Zeit immer noch Freude bereitet, da diese immer interessant und abwechslungsreich sind. Das waren sie schon vor 40 Jahren, noch zu Zeiten des ‚Kalten Krieges‘, als ich mit der ‚Kurzwellenhörerei‘ angefangen habe!“
Und das war's für heute. Wir freuen uns auf Ihre Empfangsberichte, E-Mails und Briefe. Schicken Sie uns diese an die Adresse: Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected]. Auf Wiederhören!