Das Ende der Märchenzeit in Tschechien
Die Parlamentswahl 2006 sei die wichtigste seit 1990, gab es hierzulande in den letzten Monaten des Öfteren zu hören. Warum eigentlich? Im Unterschied zu den Wahlen 1998 und 2002 steht ja der neuen Regierung keine strategische Entscheidung bevor, die - wie der NATO- und der EU-Beitritt - für die Zukunft des Landes absolut ausschlaggebend wäre. Weder die Zukunft des Staates in Bezug auf seine Stellung in Europa noch die weitere Entwicklung der EU nach der durch das vorläufige Scheitern des Verfassungsvertrags erzwungenen Denkpause wurden vor den diesjährien Wahlen thematisiert.
Die Zeit der harten Arbeit hat aber für die Politiker gerade erst begonnen, und sie sollten ihren Mitbürgern den dieser Tage wohl am häufigsten formulierten Wunsch erfüllen, den einige von ihnen auch Radio Prag bei einer kleinen Wahllokal-Umfrage anvertraut.
Es sei mehr Anstand erforderlich, vor allem aber endlich die Ruhe! Deswegen solle man sich bewusst werden: Der Sinn des Lebens sei es nicht, nur für die eigene Tasche zu arbeiten, sondern auch mit Anstand miteinander umzugehen!
Kurzum: "Wir brauchen eine Veränderung!"