Das Festival zu Ehren von Kafka und Borges
Zwei Literaturgenies des 20. Jahrhunderts, der Prager Jude Franz Kafka (1883-1924) und der argentinische Schriftsteller Jorge Luis Borges (1899-1924), stehen im Mittelpunkt eines vierwöchigen Festivals, das am 3. Juni in Prag feierlich eröffnet wird. Mehr dazu von Lucie Drahonovska.
"Borges war ein großer Verehrer von Kafka und er war der Erste, der Kafkas Werk in den spanischsprachigen Ländern populär machte. Gleichzeitig spielen sich viele von Borges Geschichten - wie zum Beispiel das "Secret Miracle" - auf Deutsch "Das geheime Wunder"- oder seine Golem-Gedichte gerade in Prag ab. Andererseits ist es natürlich auch das Genie der beiden Autoren, das sie verbindet, und auch die Weise, in der sie über ähnliche Themen geschrieben haben - unter anderem über das Labyrint des menschlichen Lebens, über die Träume, über die Ewigkeit. Eine andere Verbindung zwischen Kafka und Borges würde ich in der Hassliebe zu der jeweiligen Geburtsstadt sehen - Kafka zu Prag und Borges zu Buenos Aires."
Das "Kafka-Borges-Festival" wird am anlässlich des 80. Todestages des Prager Literaten, am 3. Juni, an Kafkas letzter Ruhestätte auf dem Jüdischen Friedhof in Prager Stadtviertel Strasnice mit einem Pietätsakt eröffnet. Genauso symbolisch wird das Festival auch schließen - am 3. Juli, dem 121. Geburtstag Kafkas an dessen Denkmal neben der Spanischen Synagoge in der Prager Altstadt. Das Festival steht unter der Schirmherrschaft des ehemaligen tschechischen Präsidenten Vaclav Havel sowie der Kulturminister der Tschechischen Republik und Argentinien.Alle Veranstaltungen werden auf Tschechisch, Deutsch, Englisch und Spanisch simultan übersetzt.
Das Programm des Festivals sowie weitere Einzelheiten finden Sie auf der Internetseite der Franz-Kafka-Gesellschaft unter www.franzkafka-soc.cz