Das Film- und Fernsehfestival "Febiofest" wurde am Mittwoch in Prag eröffnet

Nicht nur das Karlsbader Filmfestival ist ein großes Ereignis für die tschechischen Filmliebhaber. Eine vergleichbare Auswahl an Filmen aus der ganzen Welt steht auch den Besuchern des Febiofestes offen, das am Mittwoch in Prag - bereits zum achten mal - feierlich begann. Daniela Kralova berichtet.

Den Eröffnungsfilm, Jan Svankmajers "Otesanek" werden 1850 Zuschauer gleichzeitig sehen können. Das liegt nicht etwa daran, dass Prag über einen derart riesigen Kinosaal verfügt, sondern dass der Premiere-Film gleich in allen Sälen des Multikinos im Slovansky Dum - Slawischen Haus gespielt wird. Dieses Multikino, das kürzlich eröffnet wurde, bietet zum ersten Mal seine Räume dem Filmereignis, das von Jahr zu Jahr immer größer wird. Täglich werden dort zwischen Mittag und Mitternacht etwa fünfzig Filme zu sehen sein.

Aber nicht nur in Prag, sondern auch in elf anderen tschechischen und sieben slowakischen Städten werden die Zuschauer die Möglichkeit haben, Filme zu sehen, die in die übliche Distribution nur selten kommen. Zu diesen gehören nicht nur Filmklassiker wie Fellinis "Dolce Vita" oder Orson Welles´ "Citizen Kane", sondern auch Dokumentar- und Spielfilme aus 44 Ländern der Welt, unter ihnen zum Beispiel auch aus Peru, Filippinen oder Guinea Bissau.

Die Organisatoren dachten bei der Vorbereitung dieses Jahr erneut auch an Menschen, die sich aus bestimmten Gründen keinen Kinobesuch leisten können. Über diese Besonderheit des Febiofests sprach dessen Direktor Fero Fenic mit Radio Prag:

"Nach dem letzten Jahr, als wir zum ersten Mal versuchten, aus den Kinosälen hinaus zu unseren Zuschauern zu gehen und auf dem Prager Hauptbahnhof für Obdachlose und Reisende spielten, möchten wir dieses Jahr mit diesem sozusagen ethischen Gedanken des Festivals fortfahren. Wir richten eine Projektion im Krankenhaus am Karlsplatz in Prag ein, wo sich die Patienten Filme über Kranke und Krankenhäuser anschauen können."

Diesen Gedanken möchte Fenic auch in den nächsten Jahren aufrechterhalten. Aber auch Kinder sollen nicht zu kurz kommen. Auf dem Prager Wenzelsplatz werden täglich ab siebzehn Uhr die erfolgreichsten tschechischen Zeichentrickfilme gezeigt.

Autor: Daniela Kralova
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