Das Schuljahr beginnt: Schulminister Liška gab dazu eine Pressekonferenz
In Tschechien beginnt das neue Schuljahr. Aus diesem Anlass gab der zuständige Minister, Ondřej Liška, am Dienstagvormittag eine Pressekonferenz. Patrick Gschwend war dort.
„Allein die Tatsache, dass wir direkt in die einzelnen Regionen gehen werden, würde ich als einen bedeutenden Schritt zur Unterstützung der Reform unseres Schulsystems bezeichnen. Wir wollen dort methodische Hilfe gewährleisten, maßgeschneidert für konkrete Schulen und Projekte. Sie soll vor allem in den Schulen ins Leben gerufen werden, wo sie bisher nur dem Papier gestanden hat.“
In den Verhandlungen um den Haushaltsplan im Abgeordnetenhaus befinde man sich nun in einer Schlüsselphase, so Liška weiter. Sein Ressort sei sich darüber im Klaren, dass eine Erhöhung seines Etats für die Erhaltung und Verbesserung der Ausbildungsqualität in Tschechien unbedingt nötig ist.
„Ich halte unsere Forderungen zur Aufstockung der Gelder nicht nur im Hochschulbereich, sondern auch für die Schulen in den Regionen für eine Voraussetzung von primärer Bedeutung. Mit ihnen steht und fällt die Möglichkeit, das Ressort des Schulwesens zu leiten und zu verwalten.“
Bedenklich stimmt Liska die Entwicklung bei der Anzahl der tschechischen Schülerinnen und Schüler. Die Zahl der Schüler an Grundschulen, die in Tschechien bis zur neunten Klasse gehen, ist weiterhin rückläufig. Im vergangenen Jahr betrug die Zahl der Grundschüler etwa 850.000. In diesem Jahr werden es 28.000 weniger sein. Erfreulich sei aber, dass bei der Zahl der Neuanfänger ein Anstieg zu verzeichnen ist. An Gymnasien ist die gleiche Entwicklung zu beobachten. Die Mittelschulen hingegen, die hierzulande in Fachschulen untergliedert sind, beklagen allerdings nicht nur einen Schwund bei der Gesamtzahl der Schüler, sondern auch bei der Zahl der Neuanmeldungen. Dem wirke man nun entgegen. Konnten sich Absolventen von Grundschulen bisher nur an einer Mittelschule bewerben, so ist dies nun an dreien möglich. Zufrieden ist der Minister mit dem Verlauf der legislativen Veränderungen, die das Schulsystem betreffen.„Von diesen gibt es mehrere Dutzend. Allein die Gesetzesnovelle, die gerade jetzt ins Abgeordnetenhaus geschickt wurde, beinhaltet rund 50 Vorschläge für legislative Änderungen. Mit der in Vorbereitung befindlichen Novelle soll zum Beispiel die Finanzierung des Schulwesens geregelt und die bürokratische Belastung der Schulen und Schulleiter verringert werden.“
Insgesamt sei es seinem Ministerium gelungen, den Rückstand aufzuholen, der unter seinem Vorgänger im Amt entstanden sei, so Liška. Die Ergebnisse würden jedoch erst in den kommenden Monaten und Jahren zu sehen sein.