Der Eierkrieg: Setzt Schnüffelhunde ein!
Die Eierrevolution hat begonnen. Die Eierkanonade auf dem Wahlmeeting, deren vorrangiges Ziel Sozialdemokratenchef Jiří Paroubek geworden ist, hat sogar das Interesse ausländischer Medien wieder mal auf Tschechien gelenkt.
Die Spitzenpolitiker der beiden stärksten Parteien beschuldigen sich gegenseitig, wer hinter der neuen, unter vielen Jugendlichen scheinbar populären Sportdisziplin des Eierwurfs – oder vielleicht auch des Eierstoßes – stehen mag. Die Sozialdemokraten riefen nach stärkerem Polizeischutz. Es hieß, bei den Wahlmeetings würden nun Polizeileute in Zivil eingesetzt. Das Eierwerfen halte ich bestimmt für kein entsprechendes Mittel, um gegen egal welchen Politiker zu protestieren. Aber Agenten auf der Suche nach potentiellen Eierwerfern – die Vorstellung ist schon ein wenig skurril. Das nächste Mal könnten auch die Schnüffelhunde eingesetzt werden, die auf Eiergeruch trainiert wurden. Gut, dass die Osterzeit längst vorbei ist, denn damit scheiden wenigstens einige aus dem Kreis der Verdächtigen aus, die sonst auch in den Fokus der Agenten geraten würden: die Omas in den Volkstrachten, die bemalte Ostereier ganz üblich auf der Straße verkaufen. Sie würden zwar ihre kleinen Kunstwerke kaum als Schleudermaterial benutzen wollen, aber Eier sind von nun an potenzielle Munition und so werden sie demnächst auch gehandhabt. Übrigens schade um die Eier – egal ob sie bemalt und verziert sind oder ganz naturrein direkt aus dem Supermarkt gebracht wurden. Es sei denn, dass die Landwirte sich über einen steigenden Eierabsatz freuen würden.