Der Komponist Jan Hanuš

Jan Hanuš  (Foto: Informationsmusikzentrum)
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Er schrieb Opern, Ballette, Sinfonien, Konzerte für Solo-Instrumente, Kantaten, Oratorien, Messen sowie Lieder. Der Komponist Jan Hanuš war zudem ein bedeutender Musikredakteur.

Jan Hanuš  (Foto: Informationsmusikzentrum)
Jan Hanuš wurde 1915 in Prag geboren. Dort besuchte er die Handelsakademie in Prag und nahm privaten Kompositionsunterricht beim Komponisten Otakar Jeremiáš. Er arbeitete im damals berühmten Verlag František Augustin Urbánek a synové. Urbánek war Hanuš‘ Großvater. Am Prager Konservatorium studierte Hanuš später Dirigieren. Seine erste Komposition schrieb er 1936. Er arbeitete während der Zeit in verschiedenen Musikverlagen, den Panton-Verlag hatte er mitbegründet. Er beteiligte sich an der Herausgabe der gesammelten Werke von Antonín Dvořák und Zdeněk Fibich sowie an einer kritische Ausgabe der Werke von Leoš Janáček. Hanuš war zudem Leiter der tschechischen Gesellschaft für Musikerziehung und der tschechischen Sektion der International Society for Music Education.

Hanuš schrieb fünf Opern. Im Ausland setzte sich seine Oper „Der Diener zweier Herren“ aus dem Jahr 1958 durch. Von seinen acht Messen wird häufig die Glagolitische Messe gespielt. Hanuš komponierte zudem sieben Sinfonien, die dritte Sinfonie in d-Moll widmete er seinem Freund Rudolf Margolius, dem tschechischen Politiker, der in dem bekannten Schauprozess 1952 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.

Jan Hanuš wurde 1999 von Präsident Vaclav Havel mit einer Verdienstmedaille für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Komponist starb im Alter von 89 Jahren am 30. Juli 2004.