Der tschechische Edison
Genau vor 155 Jahren wurde der geniale tschechische Erfinder, Elektrotechniker, Unternehmer und Begründer der tschechischen elektrotechnischen Industrie Frantisek Krizik geboren. Über seine Verdienste sagt Ihnen mehr Jitka Mladkova:
Fragt man nach Frantisek Krizik, für den sich - zumindest hierzulande - die Bezeichnung "tschechischer Edison" eingebürgert hat, gibt fast jeder Tscheche zu Antwort: "Bogenlampe". Doch zu seinen Verdiensten gehörte vieles mehr! 1878 präsentierte zwar ein Ingenieur Jablockov auf der Weltausstellung in Paris eine bewunderte Bogenlampe. Sie hatte aber einen Fehler: nachdem sie zu leuchten aufhörte, konnte man sie nicht mehr anschalten. Krizik hatte zur selben Zeit auch eine Bogenlampe konstruiert, die 12 Stunden lang leuchtete und zu beliebigen Zeitpunkten aus und eingeschaltet werden konnte. Die konnte man dann bei der nächsten Weltausstellung bewundern. Krizik wurde von Aufträgen aus ganz Europa und auch aus Übersee buchstäblich überschüttet. Mit dem erworbenen Geld konnte sich der bis dahin als Eisenbahnangestellter tätige Erfinder eine Werkstatt einrichten. Nach einem weiteren Erfolg bei der elektrotechnischen Ausstellung in Wien fasste er 1884 die Entscheidung, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dieses machte sich in den danach folgenden Jahren um die Elektrifizierung des Straßenbahnnetzes in mancher Stadt, von Unternehmen und ganzen Gemeinden in Böhmen und Mähren verdient. Aus Anlass der sogenannten Jubiläumsausstellung, die 1891 in Prag stattfand, und Krizik zum Vorsitzenden des Vorbereitungskomitees gewählt wurde, ist er mit zwei Projekten in die Geschichte der tschechischen Hauptstadt eingegangen. Er setzte die erste elektrische Straßenbahn in Prag und ganz Böhmen in Betrieb, die eben auf dem Prager Messegelände ihre Endstation hatte. Zum Riesenerfolg der Jubiläumsausstellung trug auch die von Krizik konstruierte imposante Fontäne bei, deren elektrischen Farblichteffekte die Wasserspiele zur echten Augenweide machten. 1902-3 baute Krizik die hierzulande erste elektrische Bahnverbindung zwischen zwei Städten, und zwar zwischen Tabor und Bechyne und 1910 hatte er schon einen Plan für die Elektrifizierung des ganzen Landes parat.