Vor 130 Jahren: Die erste elektrische Straßenbahn in Prag
Der 18. Juli 1891 gehört in der Geschichte des Prager ÖPNV zu den wichtigsten Tagen überhaupt. Er ist aber auch von nationaler Bedeutung.
Křižíks elektrisch betriebene Straßenbahn setzte sich um 9.20 Uhr in Bewegung. Auf einer Strecke von 800 Metern fuhr sie vom Letná-Schlösschen zum Eingang des Stromovka-Parks. Dort fand von Mai bis Oktober 1891 die Prager Landes-Jubiläumsausstellung statt, auf der die Erfolge und Errungenschaften der tschechischen Industrie präsentiert wurden. Neben der „Elektrischen Bahn von Belvedere“ gingen damals auch zwei Standseilbahnen (am Letná- und Petřín-Hügel) in Betrieb.
Die Letná-Straßenbahn geht auf den tschechischen Erfinder František Křižík (1847–1941) zurück. Nachdem die erste elektrische Bahn auf dem Gebiet des heutigen Tschechiens ihren Betrieb aufgenommen hatte, erhielt Křižík weitere Aufträge. So ließ er zum Beispiel eine acht Kilometer lange Straßenbahn-Strecke zwischen Prag und den damaligen Vororten Libeň und Vysočany anlegen, brachte den elektrischen Schienenverkehr nach Plzeň / Pilsen und Dubrovnik und leistete einen Beitrag zur Elektrifizierung der Wiener Stadtbahn.
Die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) feiern das Jubiläum mit einem Korso historischer und moderner Straßenbahnen sowie einer ganz besonderen Begegnung mit František Křižík.