Der Weg des Buchs vom Autor zum Leser
Nachdem wir Sie in unseren Sendungen der letzten Woche zur Buchmesse – knižní veletrh nach Leipzig eingeladen haben, wollen wir uns auch in Tschechisch gesagt dem Thema Buch – kniha beziehungsweise knížka zuwenden.
Der März gilt nämlich in Tschechien als „Monat des Buches“ – „měsíc knihy“, und zwar bereits seit 1955. Wie das gesamte Erbe der kommunistischen Zeit, geriet auch diese Tradition nach der Wende teilweise in Vergessenheit. Trotzdem wird daran heute wieder angeknüpft: zum Beispiel mit dem „Monat der Leser“ – „měsíc čtenářů“, der mit zahlreichen Sonderveranstaltungen in den Bibliotheken hierzulande begangen wird. Am Anfang des Wegs eines Buches zum Leser steht ein Schriftsteller – spisovatel beziehungsweise ein Dichter – básník, der das Buch schreibt – napsat knihu. Einen Unterschied zwischen unseren beiden Sprachen gibt es beim Wort Autor. Während der Autor im Deutschen eben auf dem Feld der Literatur tätig ist, bezieht sich das Wort autor im Tschechischen auf einen Urheber oder Verfasser allgemein – also autor eines Buches, autor eines Musikwerks, bei autoři eines Films handelt es sich um das ganze Drehteam, auch etwa ein Gesetz kann einen Autor haben – autor zákona. Wenn der Text eines Buches fertig ist, wird das Buch in einem Buchverlag – nakladatelství von einem Redakteur bearbeitet und herausgegeben – vydat knihu. Aus der Buchdruckerei – tiskárna führt sein Weg in eine Buchhandlung – knihkupectví, wo es verkauft wird, beziehungsweise in eine Bibliothek – knihovna, wo es ausgeliehen werden kann. Im Buchladen oder in der Bibliothek wartet das Buch dann auf seinen Leser – čtenář beziehungsweise seine Leserin – čtenářka, der oder die es lesen wird – číst oder přečíst si.
Dem Buch, der Literatur – literatura und deren Genres – žánry werden wir uns auch in der kommenden Woche widmen. Bis dahin auf Wiederhören! Na slyšenou!