Die Ärzte bleiben: Gewerkschafter akzeptieren Abkommen mit Minister Heger
Die Krise im tschechischen Gesundheitswesen scheint abgewendet. Knapp 4000 Krankenhausärzte, die ihre Kündigungen eingereicht haben, werden wohl an ihren Arbeitsstellen bleiben. Am Mittwoch stimmten die regionalen Vertreter der Ärztegewerkschaften einem gemeinsamen Memorandum mit Gesundheitsminister Heger zu.
Zwei Drittel der Gewerkschafter haben der Vereinbarung mit dem Gesundheitsministerium zugestimmt. In einem Memorandum war am Montag festgelegt worden, dass die Regierung die Ärztegehälter erhöht, wenn die Krankenhausärzte ihren Protest beenden. So sollen die Gehälter schon ab März umgerechnet monatlich um bis zu 330 Euro steigen. In den nächsten Jahren wird dann noch weiter nachgelegt. Mit der Zustimmung am Mittwoch wurde die Voraussetzung geschaffen, dass das Memorandum in Kraft treten kann. Gewerkschaftschef Engel:
„Ich werde das im Memorandum stehende Versprechen einlösen und die Ärzte auffordern, die Aktion ´Danke, wir gehen´ zu beenden.“Trotz vieler Gegenstimmen vor allem von den Ärzten aus den Kreiskrankenhäusern sind die Gewerkschaften bereit, die Vereinbarung gleich zu unterschreiben. Doch nicht alle Krankenhausärzte dürften auch wirklich an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Einige haben zwischenzeitlich nämlich Arbeit im Ausland gefunden. Dennoch zeigte sich auch der Chef des Verbandes der tschechischen Kreise, Michal Hašek von den Sozialdemokraten, erleichtert. Die Kreise verwalten einen Großteil der Krankenhäuser im Land:
„Ich wäre sehr froh, wenn die Regierung möglichst bald dem Memorandum zustimmt. Sobald es feierlich unterschrieben ist, bin ich bereit, im Namen der Kreise und ihrer Hauptmänner zu garantieren, dass die Vereinbarung auch in den Kreiskrankenhäusern erfüllt wird.“
Im Gesundheitsministerium ist man allerdings vorsichtig. Wegen des drohenden Exodus der Krankenhausärzte wurde begonnen, Krisenpläne zu erstellen. Die Arbeiten an den Krisenplänen sollen erst einmal fortgesetzt werden. Und zwar bis die Krankenhäuser bestätigen, dass die Ärzte ihre Kündigungen zurückgezogen haben, hieß es.