Die Angst vor einer Milzbrandverseuchung macht sich breit
Von Jitka Mladkova.
Die Furcht gegenüber allen verdächtigen Funden, denen sich die Feuerwehr und die Polizei in den vergangenen drei Tagen annehmen musste - allein in den ersten 18 Stunden des 17. Oktobers gab es landesweit beinahe 450 Alarmmeldungen -, haben sich bisher als unbegründet erwiesen.
Alles deutet darauf hin, zumindest bis jetzt, dass bei der Panikmache eine besondere Art von Spaßvögeln auf ihre Kosten kommt. Zwei Täter, die Drohbriefe verschickt haben, wurden bereits gefasst - ein 11-jähriges Mädchen und ein erwachsener Mann. Auf der anderen Seite darf man die potenzielle Gefahr keineswegs unterschätzen. Dessen sind sich offensichtlich auch kompetente Politiker im Lande bewusst. Auf Initiative von Innenminister Stanislav Gross wurde am Mittwoch eine spezielle Arbeitsgruppe für den Schutz gehen Biowaffen gebildet, in der Experten des Gesundheitsministeriums, der Staatsbehörde für atomare Sicherheit, des Staatlichen Veterinäramtes und des Medizinischen Militärdienstes vertreten sind. Die Gruppe soll Unterlagen für die Beratungen des Zentralen Krisenstabs der Tschechischen Republik vorbereiten und im Notfall auch dessen Einberufung initiieren. Also Trittbrettfahrer hin, Trittbrettfahrer her, alle Hände voll zu tun haben zur Zeit neben Feuerwehrleuten, Polizisten, auch Epidemiologen, Hygieniker und andere, Tendenz steigend.
Auch die Medien leisten einen Beitrag zur Verbreitung von diesbezüglichen Informationen. Wirken doch zahlreiche Zeitungsartikel allein durch ihre suggestiven Überschriften über die sich breitmachende Angst quasi inspirativ. Ein Abflauen der Aufregung in absehbarer Zeit ist also kaum zu erwarten.