Diesjährige Antarktis-Expedition tschechischer Forscher gestartet
Wissenschaftler aus Brno / Brünn und Prag sind in diesen Tagen ein weiteres Mal in die Antarktis aufgebrochen. Am südlichen Ende unseres Planeten werden sie ihre Forschungen zum Klimawandel und seinen Folgen fortsetzen.
Leiter des Forschungsprojekts ist Daniel Nývlt von der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Masaryk-Uni. Er nennt die wichtigsten Ziele der Unternehmung:
„Langfristig untersuchen wir die Reaktionen der örtlichen Öko- und Geosysteme auf den Klimawandel. Wir erforschen vor allem, wie sich die Gletscher, der Permafrostboden und die Pflanzen verändern. Wir suchen Antworten auf die Fragen: Welche Folgen hat dies für die Welt der Mikroben, und wie reagieren die einzelnen Bestandteile auf den Klimawandel?“Es wird aber auch Forschungen geben, die in dieser Form das erste Mal durchgeführt werden. Dazu erläutert Ema Wiesnerová vom Rektorat der Brünner Universität:
„Zum Beispiel werden die Mikrobiologen Bakterien untersuchen, darüber hinaus aber auch Pilzforschungen anstellen. Die Algologen wiederum werden sich mit Kieselalgen beschäftigen. Dies sind Einzeller, die zahlreich im Boden zu finden sind.“
Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit werden die Experten zudem noch einige Fabrikate aus der Heimat testen, um ihnen zur Schutzmarke „Getestet in der Antarktis“ zu verhelfen. Dieses Qualitätssiegel wird vom Zentrum für Transfertechnologie der Masaryk-Universität ausgestellt. Laut Pavel Kapler, dem Leiter der Expedition, werden drei Pilotprojekte getestet: Es sind die Produkte zweier Schuhhersteller und eines Produzenten von Thermobekleidung. Über seine Innovation sagt der Schuster Josef Hanák:
„Die Schuhe haben eine spezielle biomechanische Brandsohle sowie eine Feder im Spann. Das bedeutet, der Schuh kopiert die Fußsohle und hilft das Gewicht seines Nutzers zu tragen. Das ist die Besonderheit, die in ihm steckt.“Die Forscher suchen die Mendel-Station im Südpolarmeer schon seit über zehn Jahren auf. Im vergangenen Jahr war ihnen das Wetter gewogen. Für die dortigen Verhältnisse war es relativ warm, die Temperaturen bewegten sich zwischen minus fünf bis minus acht Grad Celsius. So konnten die Wissenschaftler beispielsweise an Orten segeln, an denen normalerweise Eis ist. Die diesjährige Expedition dauert bis Ende März.