Digitalisierungsprojekt Manuscriptorium der tschechischen Nationalbibliothek beinhaltet bereits 170.000 Dokumente

Die tschechische Nationalbibliothek (NK) hat bereits über 60 Millionen Bilder und 170.000 digitalisierte Dokumente auf der Plattform Manuscriptorium veröffentlicht.

In der „digitalen Bibliothek des schriftlichen Kulturerbes“, wie der Untertitel von Manuscriptorium lautet, sind wertvolle Dokumente aus mehr als 200 Institutionen in 28 Ländern einzusehen. Die vierte Version der Onlineplattform, die seit den 1990er Jahren von der tschechischen Nationalbibliothek betrieben wird, wurde am Donnerstag in Prag der Presse vorgestellt.

Tomáš Foltýn | Foto: Eva Hodíková,  Nationalbibliothek

Hauptnutzer von Manuscriptorium seien zwar vor allem Wissenschaftler und Experten aus dem Kulturbereich, räumte NK-Direktor Tomáš Foltýn im Gespräch mit der Presseagentur ČTK ein. Die Ambition einer jeden Archivinstitution sei aber auch eine wachsende Bekanntheit in der breiten Öffentlichkeit. „Mit der neuen Manuscriptorium-Version würden wir gern an bestehende Schulprojekte anknüpfen und somit zu einem integralen Bestandteil des Bildungssystems sowie der breiteren kulturellen Sphäre in Tschechien werden“, so Foltýn weiter.

Bei der Pressekonferenz präsentierten die Mitarbeiter von Manuscriptorium einige Originale von wertvollen Dokumenten aus dem Mittelalter. Anhand des Psalmenbuches von Johann Kolowrat aus dem Jahr 1438 erläuterte die NK-Sekretärin für Wissenschaft und Forschung, Zuzana Bolerazká: „Es handelt sich um Handschriften, die empfindlich auf direkte Beschädigungen reagieren. Ihre Digitalisierung ist darum eine Form des Schutzes von Kulturerbe.“

Foto: Martina Schneibergová,  Radio Prague International

Bei der Präsentation hieß es zudem, dass eine Plattform wie Manuscriptorium die Zusammenarbeit mit anderen digitalen Bibliotheken der Welt erleichtere. Sie stelle einen großen Fortschritt beim Finden und Teilen von historischen Dokumenten dar und beschleunige Publikationsprojekte.

Autor: Daniela Honigmann | Quelle: ČTK