Donau-Oder-Elbe-Kanal nur teilweise rentabel

Donau-Oder-Kanal (Foto: Janusz Niemczuk, Wikimedia Commons, CC BY 3.0)

Bisher lohnt sich nur eine Verbindung von Donau und Oder. Dies geht aus einer aktuellen Analyse des Verkehrsministeriums hervor.

Donau-Oder-Kanal  (Foto: Janusz Niemczuk,  Wikimedia Commons,  CC BY 3.0)
Es ist eine Herzensangelegenheit von Tschechiens Staatspräsident Miloš Zeman: eine Verbindung der drei europäischen Ströme Donau, Oder und Elbe. Zunächst kam auch grünes Licht aus dem Verkehrsministerium für das Kanalprojekt, noch im Oktober vergangenen Jahres bewertete das Ressort das Infrastrukturvorhaben als rentabel. Am Mittwoch kam mit einer Studie aus einer zuständigen Kommission des Ministeriums ein Dämpfer.

Laut den neuen Erkenntnissen des Verkehrsministeriums ist eine Elbe-Anbindung nämlich zu teuer. Der Kanal zwischen Donau und Oder soll etwa 283 Milliarden Kronen (11 Milliarden Euro) kosten. Für einen Arm zur Elbe würden weitere 300 Milliarden Kronen (11,8 Milliarden Euro) anfallen, hieß es. Die massiven Kosten für die Elbabzweigung liegen laut Verkehrsminister Dan Ťok vor allem an zusätzlich nötigen Baumaßnahmen. So müssten lange Wasser-Tunnel gebaut werden, die eine Rentabilität des ganzen Projekts infrage stellen würden. Deshalb könne das Ministerium der Regierung nur eine Verbindung zwischen Donau und Oder empfehlen, sagte der Ano-Politiker gegenüber tschechischen Medien.

Dan Ťok  (Foto: ČT24)
Verkehrsminister Ťok bestätigte, dass man nun mit Polen und der Slowakei über das Projekt verhandeln wolle. Befürworter des Kanals argumentieren mit massiven Einnahmen und der Wiederbelebung der Binnenschifffahrt in Tschechien. Vor allem Umweltverbände kritisieren das Vorhaben jedoch und warnen vor den massiven Eingriffen in die Landschaft.