Drábová: Ausbau von Akw Dukovany wird teurer

Akw Dukovany (Foto: Dean Calma / IAEA, Flickr, CC BY-SA 2.0)

Die Leiterin des Amtes für Reaktorsicherheit Dana Drábová hat einen Favoriten für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany. Und sie nennt auch mögliche Kosten.

Akw Dukovany  (Foto: Dean Calma / IAEA,  Flickr,  CC BY-SA 2.0)
Insgesamt sechs Interessenten gibt es für den Ausbau des Atomkraftwerks im mährischen Dukovany. Um den Auftrag streiten beispielsweise Rosatom aus Russland, Westinghouse aus den USA, die koreanische KHNP sowie weitere Konzerne aus China, Frankreich und Japan. Bisher ist der Bau eines weiteren Reaktorblocks in der Planungsphase, die Regierung ist sich bisher noch nicht einmal über die Finanzierung einig.

Ihrer Meinung nach sollte der Zuschlag nicht an Rosatom gehen, kommentierte die Auswahl Dana Drábová in einem Gespräch für das Tschechische Fernsehen am Montag. Zwar würden die Russen sehr sicher und zuverlässig bauen, meint die Leiterin der staatlichen Behörde für Reaktorsicherheit. Doch sie seien langsam und könnten Zeitpläne nicht einhalten. Drábová verweist dabei auf das Beispiels des ungarischen Kernkraftwerks Paks, wo Rosatom bei der Fertigstellung eines weiteren Reaktorblocks bereits zwei Jahre im Verzug ist.

Dana Drábová  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Dana Drábová favorisiert den Anbieter KHNP aus Südkorea. Das Unternehmen baue sicher, zuverlässig und sehr schnell, so die Physikerin. Zudem würden die Koreaner das vorgegebene Budget penibel einhalten. Zwar würden die Chinesen von CNG noch schneller sein, als die Koreaner, meint Drábová. Die würden aber wegen der Missachtung von Menschenrechten nicht in Frage kommen für einen Auftrag in Tschechien.

Doch nicht nur über ihren Favoriten beim Ausbau von Dukovany sprach die oberste tschechische Reaktorhüterin in dem Fernsehinterview, sie gab auch eine Schätzung für die Kosten ab. Demnach müsste der Staat für einen weiteren Block rund 150 bis 200 Milliarden Kronen (5,8 bis 7,7 Milliarden Euro) einplanen. Das sei zwar fast doppelt so viel wie ein Reaktorbau in China meint Drábová, in Finnland sei der Atomausbau aber noch teurer.