Energiekonzern ČEZ hat bisher 1,8 Milliarden Kronen für neuen AKW-Reaktor bezahlt
Das tschechische Energieunternehmen ČEZ hat für den Bau des neuen Reaktorblocks im Atomkraftwerk Dukovany bisher 1,8 Milliarden Kronen (73 Millionen Euro) bezahlt. Darüber informierte die Zeitung E15 am Dienstag.
Wie es weiter hieß, wird die erste Etappe des Ausbaus die halbstaatliche Betreiberfirma bis 2024 rund 4,5 Milliarden Kronen (183 Millionen Euro) kosten. Diese Summe wird in den kommenden zwei Jahren für das Erlangen der Baugenehmigung, die internationale Ausschreibung des Reaktorbaus sowie für die Vorbereitung der Vertragsdokumentation ausgegeben, teilte ein Sprecher des Energieunternehmens mit.
Informationen des Industrie- und Handelsministeriums zufolge soll statt ČEZ der tschechische Staat die weiteren Vorbereitungen des Baus finanzieren, da er zu günstigeren Bedingungen einen Kredit aufnehmen kann als die Firma. Laut der Zeitung E15 könnte ČEZ trotzdem auch die zweite Phase bis 2029 aus eigener Tasche zahlen, für die Kosten in Gesamthöhe von bis zu 18,5 Milliarden Kronen (753 Millionen Euro) veranschlagt sind. Abhängig sei dies von der Unterstützung der Europäischen Kommission und den Bedingungen, zu denen sich ČEZ Geld leihen könne, hieß es.
Der Energiekonzern hatte die Ausschreibung für den Bau eines neuen Atomreaktors im Kernkraftwerk Dukovany am Donnerstag vergangener Woche gestartet. Erste Angebote sollen im November eingehen. Die Entscheidung für eine der Firmen dürfte innerhalb von zwei Jahren erfolgen. 2029 soll mit dem Bau des Reaktors begonnen werden, sodass er 2036 ans Netz gehen könnte. Laut E15 kalkulieren die Anwärter für den Bau mit Preisen in Höhe von mindestens 160 Milliarden Kronen (6,5 Milliarden Euro). Die südkoreanische Firma Korea Hydro&Nuclear Power (KHNP) – einer der drei Bewerber um den Bau – hatte am Mittwoch in Prag vor Journalisten informiert, den Reaktor zu diesen Bedingungen bauen zu können. Die anderen beiden Bewerber sind der amerikanische Konzern Westinghouse und die französische EDF.