Ausbau des Akw Dukovany: Finanzierungsmodell steht

AKW Dukovany (Foto: Michal Malý, Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Tschechien will ab 2029 das Atomkraftwerk Dukovany ausbauen. Nun hat die Regierung konkrete Pläne zur Finanzierung vorgestellt.

AKW Dukovany  (Foto: Michal Malý,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)

Daniel Beneš  (Foto: ČTK / Ondřej Deml)
Der Staat wird sich mit 70 Prozent an den Baukosten für einen neuen Reaktorblock im AKW Dukovany beteiligen, die übrigen 30 Prozent trägt der Energiekonzern ČEZ. Der Staat gewährt dem Konzern dafür aber einen Kredit, wie Premier Andrej Babiš (Partei Ano) am Donnerstag in Prag mitteilte. Laut Aussage von Industrie und Handelsminister Karel Havlíček (parteilos) müssen allerdings noch weitere Verhandlungen über die Beteiligung des Staates geführt werden. Der Bau soll laut Schätzungen sechs Milliarden Euro kosten, teilte ČEZ-Generaldirektor Daniel Beneš bei einer Pressekonferenz am Donnerstag mit.

Nach Informationen von Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček dürften zwei der drei Verträge zwischen der tschechischen Regierung und ČEZ über den Ausbau bis Ende Juni unterzeichnet werden. Premier Babiš will alle Verträge vor ihrer Billigung den Vorsitzenden der Parlamentsparteien vorstellen. Wie Babiš betonte, gilt der Bau des neuen Reaktorblocks als langfristiges Projekt, das nicht von der aktuellen Regierung umgesetzt werde.

AKW Dukovany | Foto: Dean Calma,  IAEA/Flickr,  CC BY-NC-ND 2.0
Die Ausschreibung für einen Technikkonzern, der den Bau vornimmt, soll bis Ende dieses Jahres erfolgen. Wer den Zuschlag erhält, soll bis Ende 2022 bekannt sein. Am Ausbau sind nach früheren Informationen fünf Unternehmen interessiert: Westinghouse aus den USA, der russische Staatsbetrieb Rosatom, die französische EDF, die südkoreanische KHNP und die Firma China General Nuclear Power.

Der geplante Ausbau war in den vergangenen Jahren wegen den Unklarheiten über die Finanzierung zurückgestellt worden. Mit den Arbeiten an dem neuen Reaktorblock in Dukovany soll 2029 begonnen werden, das Ende ist für 2036 angepeilt. Das Atomkraftwerk in Südmähren hat derzeit vier Reaktorblöcke mit einer Gesamtleistung von 2040 Megawatt. Der erste Reaktorblock wurde im Februar 1985 gestartet.