Ein Teil der "Dreikönigs-Spendensammlung" wird für Südostasien genutzt

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In diesen Tagen kann man in den Straßen der tschechischen Städte den heiligen drei Königen begegnen. Kinder oder Jugendliche sind als die drei Weisen aus dem Morgenland verkleidet und sammeln mit einer Kasse in der Hand Geld für verschiedene soziale Zwecke. Der Erlös der alljährlich von der Tschechischen Caritas organisierten sog. "Dreikönigs-Spendensammlung" wird diesmal auch den von der Flutkatastrophe heimgesuchten Ländern Südostasiens zugute kommen. Martina Schneibergova nahm an der feierlichen Eröffnung der Spendensammlung auf der Prager Burg teil.

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Die Spendensammler sind ähnlich wie in den vergangenen Jahren meistens zu dritt unterwegs, einer aus der Gruppe muss volljährig sein und er trägt die entsprechende Bescheinung vom Caritasverband bei sich. Gesammelt wird mittels kleiner Handkassen, die mit einem Logo der Caritas versehen sind. Die gefüllten Kassen werden dann beim Prager Magistrat bzw. bei den einzelnen Gemeinden abgegeben und versiegelt. In den vergangenen Jahren waren an die 10.000 Spendensammler in ganz Tschechien unterwegs. In der Prager Erzdiözese, d. h. in der Hauptstadt und in Mittelböhmen, gibt es etwa 100 Pfarreien, in denen ca. 1000 Spendensammler unterwegs sind. Die Zwecke, für die gespendet wird, unterscheiden sich von Jahr zu Jahr. Pavel Simek von der Prager Caritas erklärte dazu:

"Es handelt sich immer um zwei verschiedene Zwecke. Jede Pfarrei bekommt einen Teil der von ihr gesammelten finanziellen Mittel für ihre eigenen Projekte zugeteilt. Hierbei handelt es sich immer um ein Engagement im sozialen Bereich. Zweitens hat jede Diözese bestimmte Vorhaben - in Prag zum Beispiel wird das Geld für die Förderung der Krankenbetreuung zu Hause und für die Errichtung eines Seniorenheims in Trebotov im fünften Stadtbezirk genutzt."

Kardinal Miloslav Vlk  (Foto: Autorin)
Die "Dreikönigs-Spendensammlung" wurde vorige Woche in Prag offiziell von Kardinal Miloslav Vlk eröffnet:

"Es ist vor allem eine große Gelegenheit, auf den Spuren der heiligen drei Könige zu gehen. Sie haben Geschenke Christus gebracht, und wir wollen ihnen folgen. Jesus sagte: Was ihr für die Ärmsten gemacht, das habt ihr für mich gemacht. Wir wollen zu einer solchen Mentalität erziehen. Außerdem wollen wir ein solidarisches Gefühl entwickeln - nicht nur bei den Kindern, die für die sozial Schwachen Spenden sammeln, sondern wir wollen auch diejenigen, die wohlhabender sind, zur Solidarität anregen."

Ein Teil der Spenden soll für die Opfer des Seebebens in Südostasien genutzt werden. Sie haben selbst auch zu Spendensammlungen für diese Länder aufgerufen, nicht wahr?

"Ja, wir haben in der ganzen Diözese am zweiten Sonntag nach Weihnachten zu einer Spendensammlung aufgerufen, und deren Gesamterlös wird für diesen Zweck genutzt. Außerdem wird bestimmt ein Teil der Dreikönigs-Spendensammlung den betroffenen Ländern zugute kommen."