Eishockey-WM: Tschechien tritt mit jungen Spielern als Titelverteidiger an

Foto: CTK

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Schon fast ein Jahr ist seit dem triumphalen 3:0-Finalsieg der tschechischen Eishockeyauswahl über Kanada bei der letzten Weltmeisterschaft in Wien vergangen. Deshalb geht Tschechien bei der am Freitag beginnenden WM in Riga als Titelverteidiger ins Rennen. Inwieweit die Spieler im blau-weiß-roten Trikot die Chance haben, an ihren Vorjahreserfolg anzuknüpfen, darüber informiert Sie Lothar Martin.

Foto: CTK
Zum ersten Mal wird eine Eishockey-Weltmeisterschaft in einer baltischen Republik, und zwar in Lettland ausgetragen. Dabei ist das Championat schon längst in die Jahre gekommen, denn beim Turnier der A-Gruppe, das vom 5. bis 21. Mai in Riga ausgetragen wird, geben sich die weltbesten Cracks schon zum 70. Male ihr Stelldichein. In die Jahre gekommen sind aber auch mehrere Topstars des tschechischen Eishockeys wie Dominik Hasek, Jaromir Jagr oder Jiri Dopita. So ist es dann auch schon kein Wunder mehr, dass Spieler wie Jagr, Martin Rucinsky, Martin Straka und Jaroslav Spacek unlängst ihren Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt haben und dass weitere Vertreter der so genannten "goldenen Generation" auf die WM verzichtet haben. Daher blieb Nationaltrainer Alois Hadamczik nicht anderes übrig, als diesmal jüngere Akteure zu nominieren und damit den schon überfälligen Generationswechsel endlich einzuleiten. Doch der Head Coach sieht in dieser Konstellation auch eine große Chance für die nachrückende Generation:

Foto: CTK
"Jeder Spieler hat das Recht, sich zu äußern, ob er sein Land bei einer WM repräsentieren will oder nicht. Viele ältere Spieler haben erklärt, von einer langen Saison ausgelaugt oder verletzt zu sein, und so wollten sie diesmal jüngeren Cracks den Vortritt lassen. Und ich sage: Wenn die Jungen im tschechischen Eishockey eine gute Rolle spielen wollen, dann können sie sich bei der WM beweisen und hervortun. Die Chance dazu erhalten sie."

Angesichts der schwachen Vorstellungen bei Euro Hockey Tour sowie der Negativserie von zuletzt vier Niederlagen in Folge rechnet im In- und Ausland so gut wie niemand mit dem erneuten Titelgewinn der Tschechen. Auch für Trainer Hadamczik wäre schon der Einzug in das Halbfinale ein Erfolg. Deshalb kommt dem Auftaktspiel der Mannen um Kapitän David Vyborny gegen Gastgeber Lettland schon eine gehörige Bedeutung zu.

"Jedes Spiel ist wichtig, aber selbstverständlich ist der Turnierauftakt doppelt wichtig, vor allem, was die psychische Seite anbelangt. Wir wissen, dass die Letten in letzter Zeit einige gute Ergebnisse erzielt haben und sie von ihren Anhängern in der vollbesetzten Arena nach vorn getrieben werden. Also müssen wir uns auf diesen Gegner so vorbereiten, dass wir eine Leistung abliefern, die uns zum Sieg verhilft."

Autor: Lothar Martin
schlüsselwort:
abspielen