Ende der fliegenden Berliner - Hotel Imperial als Luxushotel neu eröffnet

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Nach zweijährigen Renovierungsarbeiten wurde am Dienstag das traditionsreiche Hotel Imperial im Prager Stadtzentrum wiedereröffnet. In dem bereits 1914 gegründeten, heutigen 5-Sterne Luxushotel, befindet sich ein einzigartiges Kaffeehaus, in dem schon Franz Kafka und Leos Janacek ihren Mokka genossen haben.

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Die Vorhalle des Hotels Imperial beeindruckt den Besucher durch das luxuriöse Interieur, eine Mischung aus Glas, massivem Holz und Marmor. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten wurde das Hotel in seinem ursprünglichen Stil neu eröffnet. Wendet man sich in der Einganshalle nach rechts erreicht man die Hotelrezeption. Zur linken Seite betritt man das berühmte Cafe. Blanka Novakova ist die Direktorin der Marketingabteilung des Hotels.

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"Das Hotel Imperial ist vor allem wegen seines Jugendstilcafes bekannt, das nach zwei Jahren Renovierungsarbeiten zu seinem ursprünglichen Stil und Glanz aus der Ersten Tschechoslowakischen Republik zurückgekehrt ist. Sie finden hier den traditionellen Jugendstil, kubistische Möbel, Marmor und massives Holz. Viele Dinge des früheren Hotels wurden nachgebildet."

Die Wände, Säulen und Decken des Cafes sind ausgeschmückt mit kunstvollen Kacheln.

"Im Cafe finden Sie Mosaikkacheln. Die wurden im Jahr 1914 von einer Schamottfirma aus Rakovnik gefertigt. Diese Kacheln sind einzigartig auf der Welt. Die können Sie nirgendwo anders finden. Interessant ist, dass die Restaurierung der Kacheln von der gleichen Firma aus Rakovnik durchgeführt wurde, die mehrere Generationen später ihre ursprüngliche Arbeit wieder aufgenommen hat", so Novakova.

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Das Hotel wurde im Jahr 1914, also noch zu K.u.K.-Zeiten eröffnet. In den 20er Jahren war es eines der zehn beliebtesten Hotel in Prag. Im Jahr 1948 wurde das Hotel in der kommunistischen Tschechoslowakei verstaatlicht. Es fiel der Revolutionären Gewerkschaftsbewegung zu und diente als für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Erholungsstätte für Gewerkschaftsfunktionäre. Im Laufe der Jahrzehnte verfiel das Hotel immer mehr. Bis heute ist das Hotel im Besitz der Gewerkschaften, die auch die Renovierung bezahlt hat.

Berühmt wurde das Hotelcafe vor allem durch eine Schüssel mit Berlinern.

"Heute bieten wir Berliner nur zum Kaffee an. Aber früher gab es einen Brauch: Die Gäste konnten eine Schüssel mit alten Berlinern bestellen, für den Preis von 1943 Kronen (69,39 Euro). Mit diesen konnte man dann die anderen Gäste bewerfen. Das war die Idee der früheren Betreibergesellschaft des Hotels. Wir wollen zwar in dieser Berliner-Angelegenheit fortfahren, indem wir zu jedem Kaffee einen Berliner umsonst servieren, aber das Berliner-Werfen setzten wir nicht fort", erklärt Blanka Novakova

Das Hotel Imperial reiht sich ein in die Reihe anderer berühmter Prager Hotels und Cafes aus der Ersten Republik, wie das Cafe Slavia, das Cafe Lourve, oder das Alcron Hotel, die in ihrem ursprünglichen Stil wieder hergestellt wurden.