Energiekonzern ČEZ muss Gewinnrückgang hinnehmen

Foto: Juan de Vojníkov, Wikimedia CC BY-SA 3.0

Der Reingewinn des tschechischen Energiekonzerns ČEZ ist das fünfte Jahr in Folge gefallen. Der Betreiber des Atomkraftwerks Temelín erwirtschaftete im vorigen Jahr einen Nettogewinn von 22,4 Milliarden Kronen (815 Millionen Euro), wie Unternehmenssprecherin Barbora Půlpánová am Dienstag mitteilte. Das ist ein Rückgang um 36 Prozent gegenüber dem Jahr 2013. Der Umsatz fiel um acht Prozent auf 200,7 Milliarden Kronen (7,3 Milliarden Euro). Die Wirtschaftsanalytiker hatten einen höheren Gewinn erwartet, vom Umsatz waren sie hingegen positiv überrascht.

AKW Temelín  (Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Als Gründe für Gewinn- und Umsatzentwicklung nannte Sprecherin Půlpánová den Rückgang der Energiepreise und den warmen und trockenen Winter im Vorjahr. Die Stromproduktion in den Atomkraftwerken Dukovany und Temelín konnte den Angaben zufolge im Jahresvergleich um fünf Prozent gesteigert werden. In diesem Jahr seien Maßnahmen geplant, um die Leistung des zweiten Reaktorblocks in Temelín zu erhöhen. Zudem will der Konzern das nordböhmische Kohlekraftwerk Prunéřov nach der Modernisierung wieder voll ans Netz nehmen.



Kraftwerk in Ledvice  (Foto: Juan de Vojníkov,  Wikimedia CC BY-SA 3.0)
ČEZ-Generaldirektor Daniel Beneš fügte an, dass das Unternehmen unter anderem zwei Hauptziele für dieses Jahr habe. Zum einen sei dies, für das AKW Dukovany eine Betreiberlizenz über 2015 hinaus zu erhalten. Zum anderen wolle man das neue Kohlekraftwerk in Ledvice in Betrieb nehmen. Der erste der vier Reaktorblöcke in Dukovany war 1985 in Betrieb genommen worden. Die Laufzeit beträgt 30 Jahre. Das Kraftwerk in Ledvice soll eine Leistung von 660 Megawatt haben.

ČEZ ist der größte tschechische Energiekonzern und befindet sich zu 70 Prozent in staatlicher Hand, wobei das Finanzministerium die Aktien hält.

Autor: Till Janzer
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