Erdbeben im Iran: Rettungsteams konnten viele Opfer nur noch tot bergen
Das verheerende Erdbeben, das sich am vergangenen Freitag in der iranischen Stadt Bam abgespielt und letzten Meldungen zufolge bis zu 40.000 Tote gefordert hat, ist von Irans Präsidenten Mohammed Chatami als "nationale Tragödie" bezeichnet worden. Aber auch die übrige Welt ist zutiefst erschüttert vom schrecklichen Ausmaß der Katastrophe. Daher trafen alsbald auch gut ausgebildete Suchtrupps aus vieler Herren Länder in der schwer zerstörten Stadt der Provinz Kerman ein, um zu retten, was noch zu retten ist oder aber um den Leid geplagten Iranern bei der Bergung der Toten zu helfen. Auch die Tschechische Republik hat einen solchen Suchtrupp gestellt, obwohl die Chancen zur Rettung von Leben von vornherein relativ gering waren. Lothar Martin fasst zusammen.
"Wie auch die tschechischen Rettungskräfte bestätigt haben, nimmt die Hoffnung auf Bergung von Überlebenden stetig ab. Nötiger als die Suchtrupps ist mittlerweile die humanitäre Hilfe. Mit Trinkwasser und den wichtigsten Grundnahrungsmitteln können die hiesigen Einwohner derzeit zwar noch versorgt werden, aber diese Dinge sind auch noch die nächsten Tage und Wochen erforderlich. Viele Menschen konnten nicht mehr in den nur provisorisch errichteten Lagern aufgenommen werden, so dass sie in den Nächten zumeist unter freiem Himmel übernachten."
Da die humanitäre Hilfe immer mehr in den Vordergrund rückt, haben tschechische Hilfsorganisationen wie das Tschechische Rote Kreuz (CCK), die Vereinigung Tschechische Katholische Charitas und die humanitäre Organisation Mensch in Not bereits Spendenaufrufe getätigt. Die Organisation Mensch in Not setzt dabei vor allem auf eine wirksame Hilfe über das schwierige Anfangsstadium hinaus. Dazu sagte Koordinator Simon Panek:"Wir werden für den Wiederaufbau sammeln. Das ist etwas, was in solchen Situationen für gewöhnlich schwieriger ist als die Soforthilfe. Und zwar deshalb, weil der Iran in der Regel binnen einer Woche bzw. zehn Tagen nach der Katastrophe wieder von den Titelseiten der Gazetten und aus der aktuellen Berichterstattung der Rundfunk- und TV-Anstalten heraus fällt. Aber es wird notwendig sein, die internationale Hilfe ca. ein Jahr lang zu gewähren."